Nachdem ich diese Woche wieder arbeiten musste, habe ich es leider nicht geschafft, Band 3 der Scythe-Reihe durchzuhören. Auch weil es mit fast 19 Stunden ein Stück länger ist als die ersten beiden Bände. Aber ich kann vorab schon mal sagen, dass ich nicht finde, dass es hinter den anderen zurücksteht.
Beendet habe ich diese Woche Yellowface von Rebecca F. Kuang, das ich mir spontan bei Prime Reading ausgeliehen habe. Leider in deutscher Übersetzung. Leider, d. h. in diesem Fall, dass es mir mit Sicherheit im Original besser gefallen hätte, denn im Eichborn Verlag, der für die deutsche Übersetzung verantwortlich ist, wird offensichtlich heftigst gegendert. <grusel> Ich bin jetzt mal ganz mäkelig und ziehe dafür einen ganzen Stern ab, jawohl. Egal wie politisch unkorrekt meine Meinung dazu auch sein mag, möchte ich einfach anmerken, dass meines Wissens keine andere Sprache es nötig hat, Texte unnötig schwerfällig zu machen, indem künstlich (mein Sprachgefühl sträubt sich nach wie vor dagegen) neue Endungen für Substantive geschaffen werden. Die deutsche Sprache ist (zumindest für viele Ausländer) ohnehin schwierig genug. So, und ihr dürft mich jetzt gerne steinigen.
Das Buch an sich hat mir gut gefallen. Es geht (oberflächlich) um eine junge Autorin, die sich ein Manuskript einer (toten) befreundeten Erfolgsautorin aneignet, es komplett überarbeitet und als eigenes Buch veröffentlicht. Tatsächlich geht es aber eher darum, wie Social Media wie z. B. Twitter es heutzutage vermögen, öffentliche Personen (nicht nur Buchautoren) fertig zu machen. Die Art, wie Kuang das Thema angegangen ist und dargestellt hat, wie alle Welt sich in Wahrheiten, Halbwahrheiten und Lügen verstrickt, fand ich sowohl realistisch wie auch gelungen. Dieses Buch ist definitiv lesenswert, aber wer wie ich eine sehr niedrige Schmerzgrenze für "Neusprech" hat, sollte wenn möglich zum englischen Original greifen.
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