Obwohl es heute schon wieder fast zu warm ist, um das Hirn anzustrengen und etwas zu schreiben, trotzdem ein Update. Ich habe noch ein Buch von voriger Woche nachzuliefern, nämlich Frameshift von Robert J. Sawyer. Das war mein allererstes Buch von ihm, das ich vor nunmehr 25 Jahren zum ersten Mal gelesen habe. Es ist ein Crossover zwischen Science Fiction und Krimi und hat zwei Zeitlinien: eine in der Gegenwart und eine in den 1940er Jahren während des 2. Weltkriegs. Die Hauptfigur ist der Genetiker Pierre Tardivel, ein Kanadier, der in Kalifornien lebt und arbeitet, also zur Abwechslung eines der wenigen Bücher dieses Autors, die nicht in seiner Heimat Kanada spielen. Es geht einmal um die dunklen Machenschaften einer Krankenversicherungs-Gesellschaft, die heimlich ihre Kunden auf genetische Defekte screent, zum anderen um die Jagd auf einstige Naziverbrecher, die noch immer ihrer Strafe entronnen sind.
Wie immer hat mir die Diskussion der ethischen Fragen, die die Geschichte aufwirft, auch hier gut gefallen. Viele Menschen sind sich vielleicht der Macht nicht bewusst, die das Wissen um genetische Veranlagungen birgt: Wer wird einmal an Alzheimer erkranken? Wer vielleicht an Krebs? Oder an einer anderen vererbbaren Krankheit wie der Protagonist dieser Geschichte?
Die Verbindung zum Dritten Reich und zum Holocaust mag zunächst weit hergeholt erscheinen, aber der Autor schafft es, am Ende alle losen Enden zu verknüpfen und die beiden Zeitlinien miteinander zu verbinden.
Buch und Sprecher: 5 Sterne
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