Die
»Tagebücher« Karl August Varnhagen von Enses, die erst nach seinem Tod ab den 1860er Jahren von seiner Nichte
Ludmilla Assing veröffentlicht wurden, geben einen tiefen Einblick in die politischen und gesellschaftlichen Strömungen seiner Zeit. Die insgesamt 14 Bände umfassen die Jahre von 1835 bis 1858, dem Todesjahr Varnhagens.
Sie lösen eine der spektakulärsten Diffamierungskampagnen der deutschen Literaturkritik aus. Denn V. kritisiert in seinen Aufzeichnungen zahlreiche Persönlichkeiten seines politischen und gesellschaftlichen Umfelds, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch in öffentlichen Funktionen tätig waren.
Besonders heftig richtet er sich während der Revolution von 1848 gegen die reaktionären Vertreter von Adel, Militär, Kirche und Politik, auch das Königshaus verschont er nicht. Das führt nach der Veröffentlichung zu einem Aufschrei der preußischen Intelligenz und löst internationale Skandale und Beschlagnahmungen aus. Die Herausgeberin L. Assing wird steckbrieflich gesucht und flüchtet ins Ausland.
Hier kommt der erste Band seiner Tagebücher, erschienen 1861. Er umfasst die Jahre von 1835 bis 1841.
Cover:
Karl August Varnhagen von Ense im Alter von 67 Jahren.
Lithographie von Paul Gottheiner nach einem Pastell Ludmilla Assings (1852).
Textvorlage:
Google-Scan der Originalausgabe.
Die Rechtschreibung blieb, bis auf wenige Druckfehler, unverändert. Die Seitenzahlen des Originals stehen in eckigen Klammern, gesperrter Druck wird kursiv dargestellt.
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