Der Kalender der Murvays
Diese süße, sehnsuchtsvolle Stimme klang durch das feierliche Schweigen der heißen Tropennacht wie das Schluchzen einer Nachtigall in deutschen Julinächten.
Diese süße, weiche Stimme, die uns und Piet Jansen mit stillen Wünschen nach dem friedvolleren Zauber deutscher Wälder erfüllte, sang gerade das englische, immer jugendfrische Lied »Heimat, süße Heimat …«, als ein schriller Mißklang uns zusammenschrecken ließ.
Die Sängerin verstummte.
»Wat wor dat?« flüsterte Piet atemlos, und er nahm ausnahmsweise einmal seine Holzpiep aus der schwarzen Zahnlücke und drückte den Tabak mit dem riesigen Daumen fester … »Wat wor dat, Herr Harst …? Das klang wohrhaftig janz grauselig …«
Das dritte Gitter
Marry war sehr bald wieder zu sich gekommen. Wir hatten sie auf das Brokatsofa des Salons gebettet. Sie lag ganz still und weinte leise.
Harald wandte sich an Jonathan Murvay. »Sie wissen ganz genau, wer wir sind … Nur Ehrlichkeit kann Sie retten. Wenn Sie lügen, nehme ich keinerlei Rücksicht. Ich will ehrlich sein: Ich kenne Ihre Verbrechen nicht — noch nicht — aber Ihre ganze Familie sind Verbrecher. Dort auf den Inseln werde ich die Lösung Ihrer Geheimnisse finden. — Wollen Sie antworten?«
Der völlig gebrochene Mann tat mir leid. Er leckte sich die Lippen, er murmelte allerlei vor sich hin, ihm lief der Schweiß über die Stirn, aber — sprechen konnte er nicht.
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