In aktualisierter Rechtschreibung: Franz Werfels großer Roman
"Barbara oder Die Frömmigkeit". Dem "Abituriententag" ähnlich, trägt auch dieses, 1929 erschienene Buch autobiographische Züge: Wie der Protagonist hatte Werfel eine Kinderfrau namens Barbara, die ihn mit ihrer Frömmigkeit und fürsorglichen Art tief beeindruckte. Und wie der Jude Engländer im Roman war er zeitlebens vom Katholizismus fasziniert, auch wenn er sein Judentum nicht aufgeben konnte oder wollte. Unverkennbar wird schließlich der autobiographische Hintergrund im dritten Teil über die "rote" Revolution 1918 in Wien, in die Werfel mit seinem Freundeskreis maßgeblich verstrickt war. Diese Passage lässt sich geradezu als Zeitdokument lesen, auch wenn die Personen natürlich verfremdet wurden. Einige lassen sich aber dennoch leicht identifizieren, z. B.:
Ronald Weiß = der Journalist Egon Erwin Kisch;
Basil = der Literat Franz Blei;
Gebhard = der Psychiater Otto Gross;
Krasny = der Lyriker Otfried Krzyzanowski;
Hedda Aschermann = die Schriftstellerin Gina Kraus;
der Maler Stechler = Albert Paris von Gütersloh.
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