Das ist kein Zynismus - das nennt man Kostenkalkulation.
Aber zu deinem Beispiel: Bei einem Unfall wie von dir beschrieben, würde im Nachhinein ein Sachverständiger hinzugezogen werden. Dessen Aufgabe ist es festzustellen, ob der Unfall ein Einzelfall war, ob es am Fahrer lag oder ob es ein Fehler in der Modellreihe ist.
Ist es letzteres, KANN kein Autohersteller anders, als alle Wagen zu einer Überprüfung zurückzurufen. Das ist schließlich schon mehr als einmal passiert. Andere Branche, erst ein paar Tage alt: Philips ruft Millionen seiner Senseo-Kaffeeautomaten wegen eines Fehlers zurück. Lag Firmenaussage soll der Fehler nur extrem selten zu Schäden führen, trotzdem geht Philips kein Risiko ein.
So, jetzt zur eigentlichen Branche, um die es geht: den Buchverlagen.
Nimmt die Branche den Verkauf von eBooks ernst, wird sie früher oder später genauso handeln MÜSSEN. Vorausgesetzt, sie nimmt den Verkauf ernst. Woran ich seit Jahren zweifle ...
Liegt der Fehler in der unausgereiften Software, werden sich die Verlage tatsächlich etwa zurücklehnen und sagen "an uns liegt's ja nicht, wir sind guten Willens". Liegt es an der Hardware, werden wir dieselbe (wohl auch zynische) Aussage zu hören bekommen.
Liegt es aber an der Umsetzung, obwohl Software und Hardware gute Voraussetzungen bieten, liegt hier ein Produktmangel vor. Und den auszusitzen, kann sich heutzutage kein Unternehmen in keiner Branche mehr leisten.
Es sei denn, die lesende Kundschaft ist tatsächlich so "blindwütig" und kauft sich die eBooks trotzdem weiter, obwohl sie um die Mängel wissen.
DANN wiederum wäre ich auch als Verlag zynisch. Oder sagen wir "kaufmännisch pragmatisch". Warum mehr machen, wenn's auch weniger tut?
Wirklich zynisch wäre eine "Sammler-Edition" des eBooks, mit Cover und fehlerbereinigt!