Uwe Post: Klima-Korrektur-Konzern - Paperback, SF ****
Wenn ich Urlaub habe, zieht es mich wie in alten Zeiten manchmal in die Buchhandlung, und auch wenn das inzwischen eine große Kette ist, weil es hier vor Ort leider keine mehr gibt, führt das bisweilen zu Spontankäufen. So wie bei diesem Buch. Auf einem Tisch stapelten sich ein gutes halbes Dutzend Near Future-Romane von deutschen Autoren, von einem Verlag, von dem ich bisher nie gehört hatte. Mit deutschen Autoren habe ich häufig Probleme, aber ich will auch nicht immer nur amerikanische, britische oder kanadische SF lesen. Meine Wahl fiel auf dieses mit gut 200 Seiten eher dünne Büchlein, von dem ich die erste Hälfte dann tatsächlich an einem einzigen Nachmittag gelesen habe. Das gab es schon lange nicht mehr.
Es geht um einen IT-Sicherheitsexperten, der gerade gefeuert wurde und auf Jobsuche ist. Er hat Glück, denn der Klima-Korrektur-Konzern, ein Unternehmen, das versucht, den CO2-Ausstoß zu verringern, hat gerade festgestellt, dass es mit der eigenen IT noch weitaus schlimmer steht als mit dem CO2 in der Atmosphäre. Und so nimmt das Schicksal bzw. die Geschichte ihren Lauf.
Ich kann verstehen, wenn der Humor dieser Geschichte nicht jedermanns Sache ist, aber ich fand Posts Ideen witzig und zum Teil auch etwas gruselig. Werden wir demnächst wirklich fast nur noch veganes Essen haben, das praktischerweise mit 3D-Druckern gedruckt wird? Etwas futuristisch, die Löcher in der IT-Sicherheit sind dagegen nachvollziehbar gegenwärtig, das ändert sich also vielleicht in näherer Zukunft nicht.

Das war keine schwere Kost (trotz der Pizzen und anderer merkwürdiger Dinge auf den beigefügten Speisekarten), und ich bin geneigt, mal wieder etwas von diesem Autor zu lesen.