Antonio Fogazzaro (* 25. März 1842 in Vicenza; † 7. März 1911 ebenda) war ein italienischer Schriftsteller (aus Wikipedia).
Im italienischen Original erschien der Roman »Daniele Cortis« im Jahr 1885 und damit nicht allzu lange nach der Vollendung der italienischen nationalen Einheit 1870. Der Bestand des Vatikanstaats war mit der Einnahme Roms durch die Verbände des »Risorgimento« (die übrigens letztlich dem Deutsch-Französischen Krieg zu verdanken war) zweifelhaft geworden. In diesen historischen Hintergrund bettet der Verfasser seine Geschichte ein lässt den Protagonisten als engagierten Politiker seine Visionen entwickeln. Seine Vorstellungen vom Verhältnis des Staates zur katholischen Kirche und von der Reform des Katholizismus präsentiert er hier (im Gegensatz zu späteren Werken) eher vorsichtig tastend.
Das ist alles sehr interessant; die eigentliche Geschichte bildet jedoch das Drama um eine unerlaubte Liebe, bei der beide Beteiligte es in der Hand haben, den störenden Ehemann infolge dessen eigenen unmoralischen Handelns zu vernichten, sich aber unabhängig voneinander zu einer ethisch hochmütigen Entscheidung durchringen.
Der Roman wurde 1947 verfilmt.
In Ermangelung einer erreichbaren gemeinfreien deutschen Version habe ich die Übersetzung selbst besorgt.
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