Irgendwie fange ich momentan viele Bücher an und verliere nach ein paar Tagen das Interesse, dabei hängt das gar nicht von dem jeweiligen Werk ab, das sind meist Bücher/Genres, die ich durchaus mag.
Insofern gibt es an diesem Wochenende nur ein beendetes Buch, ein re-read, was mir erneut gut gefallen hatte. Agatha Christie scheint derzeit bei mir einfach gut anzukommen. Es ist vielleicht ein Ausgleich zu den politischen Themen, die mich jetzt so beschäftigen.
Film-Challenge
Der Tod auf dem Nil (Hercule Poirot #17) by Agatha Christie (Crime, ****) - Death on the Nile (Film, USA, 2022, **)
Es fing damit an, dass ich mir bei Disney+ die Neuverfilmung des beliebten Klassikers angeschaut habe. Ich hatte eigentlich keine großen Erwartungen, hatte vermutet er würde auf dem Niveau von Mord im Orient Express, der vorhergehenden Neuverfilmung unter der Regie von Kenneth Branagh sein, die ich mittelmäßig aber anschaubar fand. Hier komme ich aber zu einem viel schlechteren Urteil. Es fehlt dem Film deutlich an Athmosphäre, die Ausstattung ist zu minimalistisch, der landschaftliche und historische Hintergrund kommt anscheinend komplett aus dem Computer, was ihm die Optik eines Computerspiels gibt, und auch die Darsteller können in keiner weise an die bekannten Verfilmung von 1978 mit Peter Ustinov heranreichen.
Warum Branagh eine Vorgeschichte zu Poirot dem Film vorangestellt hat, die in der Romanvorlage nicht existiert, bleibt mir ein Rätsel. Auch wurden die Geschichten der Nebenfiguren so stark verfremdet, dass sie für den Kriminalfall teilweise keinen Sinn mehr machen. Ich kann da nur mit dem Kopf schütteln. Ich kann da nur den Film von 1978 empfehlen, dieser ist wirklich sehr dicht am Roman und besitz Schauspieler, die es vermögen die Figuren interessanter zu machen als sie in der Romanvorlage sind.
Um mir nochmal die Veränderung gegenüber der Romanvorlage bewusster zu machen, habe ich mir noch das deutsche Hörbuch angehört. Ich hatte das Buch schon vor ein paar Jahren gelesen, auch als Hörbuch hatte es mir wieder gut gefallen, wobei ich zu Christie sagen muss, sie schreibt halt etwas schlichte Unterhaltung, dessen Charaktere und Handlung es immer etwas an Tiefe fehlt. Ich finde aber gerade diese Form von Unterhaltungsliteratur einer anderen Zeit immer wieder reizvoll.
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