Die Informationen von setzer geben leider einen realistischen Einblick in den Umgang mit Vorlagen.
Was umso unbegreiflicher ist, da digitaler Speicher heute ein vollkommen vernachlässigbarer Kostenfaktor ist. Man also problemlos x Versionen eines Titels speichern könnte.
Wir haben uns schon mehrmals an den Kopf gegriffen, als wir bei einem Autor nach einer digitalen Vorlage eines Romans gefragt haben, den dieser nachweislich auf dem PC geschrieben hat - und dann die Antwort erhalten haben, er hätte ihn aus Platzgründen gelöscht ...
Hallo?!? Hilfe!
Was die Bearbeitung von PDF betrifft:
Ich habe in den Jahren für vph eBooks in der Redaktion zwar "nur" Belletristik bearbeitet, keine komplex gesetzten Fachbücher, trotzdem habe ich in den letzten Jahren über 100 pdf-Dateien in konvertierbare Formate umgewandelt.
Das war jedes Mal ein Aufwand von ca. 3-4 Stunden für ca. 200 Buchseiten/400.000 Zeichen. Und ich bin so frei zu behaupten, dass dieser absolut überschaubare Aufwand bei unseren eBooks deutlich weniger Fehler zurückgelassen hat als das, was ich als Screenshot sehen musste.
Mehrere der pdfs musste ich wegen der wahnwitzigen Einbindung von Dutzenden(!) von Schriftarten pro Buchseite als tif abspeichern und per OCR einlesen. Das hat den Aufwand um ca. 3 Stunden erhöht.
Ein ganzer Arbeitstag für ein pdf. Was kostet der im Verlagswesen im Korrektorat brutto samt Lohnnebenkosten? 200 Euro? 300?
Das wäre von den großen Verlagen ein mehr als dürftiger Erklärungsversuch. Das ist schludrige Arbeit, die hier den Kunden geboten wird. Zu einem nicht rechtfertigbaren Preis.
Just my two cents als eBook-Verleger.
Last edited by K-Thom; 04-07-2009 at 04:00 AM.
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