Es ist davon auszugehen, dass in vielen Buchverlagen einfach niemand so wirklich darauf vorbereitet war (auch wenn ausreichend Zeit vorhanden war, ganz klar!).
Entweder man macht die Entwicklung inhouse.
Dann braucht man jemand, der sich in die Materie einarbeitet, lernt, welche Formate es gibt, wie man mit ihnen umgeht, muss Kontakt zu den Vertriebsstellen aufnehmen, etc.
Das ist zeit- und arbeitsaufwendig. Und geht dann doch nie so einfach, wie man das gerne hätte. Das merke ich nach 6 Jahren "eBook-"Berufserfahrung" an den epub.
Oder man lässt es von jemand anderem per Outbound machen.
Das ist komfortabler, aber damit hat man noch weniger Einblick. Man muss dem Dienstleister vertrauen können. Wenn innerhalb des Verlags aber keiner wirklich weiß, was bei eBooks überhaupt geht (und vor allem: was nicht!), kann auch keiner die Qualität des Endprodukts eines Dienstleisters wirklich beurteilen.
Und mich würde es nicht wundern, wenn es auch solche Schnellschüsse wie "Nehmt mal das Druck-pdf und jagt es durch InDesign, das reicht schon" gegeben hat.
Die Branche zeigt sich hier leider etwas unvorbereitet und unbedacht. So, als hätte vor 2000 Jahren jemand die ersten Papyrusblätter mit einer Haarspange zusammengeheftet und sie lauthals als "optimiertes Buch" angeboten ...
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