Ich habe diese Woche bisher nichts beendet, vermutlich weil ich mal wieder zu viel parallel lese bzw. höre. Deshalb ist dies ein Currently Reading-Update.

Letztes Wochenende habe ich mir spontan ein altes Lieblingsbuch als ungekürztes Hörbuch gekauft, nämlich
Relic von Douglas Preston und Lincoln Child. Die ungekürzte Originalfassung wird von David Colacci gelesen, den ich bisher nur von Mary Doria Russels
The Sparrow kannte, wo er mir sehr gut gefällt, und ich muss sagen, auch
Relic ist als Hörbuch ein Gewinner. Es macht einfach Spaß, es nach relativ langer Zeit in dieser Form zu konsumieren, aber weil ich während der Arbeitswoche nur ca. eine Stunde beim Abendessen höre, bin ich damit noch nicht durch.
Außerdem höre ich das nächste Buch in meiner Michael Crichton-Challenge,
The Great Train Robbery. Dieser historische Roman, der im viktorianischen England spielt, stand jahrelang als Taschenbuch ungelesen im Regal. Nachdem ich es angelesen und für gut befunden habe, bin ich auf die ungekürzte Hörfassung umgestiegen, inzwischen gibt es die meisten von Crichtons Büchern als solche. Den Sprecher finde ich hier zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber nach knapp 4 Stunden hören gefällt er mir eigentlich ziemlich gut.
Mein Gute Nacht-Buch ist zur Zeit Kim Stanley Robinsons
New York 2140, das ich voriges Jahr bei der Sync Audiobook-Sommeraktion bekommen habe. Mein Verhältnis zu Robinson ist ziemlich gespalten: Ich habe vor Jahren
The Years of Rice and Salt gelesen, das wurde damals ziemlich gehypt und hat Preise abgesahnt, ich fand es jedoch eher langweilig und zäh, obwohl die Grundidee auf jeden Fall ihren Reiz hatte. Außerdem kenne ich von ihm noch eine kürzere Novelle, die mich auch nicht sonderlich beeindruckt hatte, und von seinen Mars-Büchern habe ich nach diesen Erfahrungen die Finger gelassen.
New York 2140 gefällt mir überraschend gut, vielleicht auch weil ich das Hörbuch mit verschiedenen Sprechern sehr gut gemacht finde. Es spielt in einer Welt, in der die Küstenstädte nach dem Anstieg des Meeresspiegels überschwemmt sind und erinnert mich ein bisschen an die Episodenfilme, die eine Zeitlang in Mode waren, insofern es das Leben verschiedener Charaktere in dieser Welt beschreibt. Es gibt zwar genügend Infodumps zwischendurch, aber sonst ist es sehr figurenzentriert.
Last but not least lese ich auf dem Kindle ein anderes Buch von Preston und Child, nämlich
Old Bones, den ersten Band einer Spinoff-Serie von den Pendergast-Krimis, dessen Hauptfigur die Archäologin Nora Kelly ist, die schon aus
Thunderhead bekannt ist. In diesem Buch geht es um die Ausgrabung des verlorenen Camps der Donner Party, einer Gruppe von 87 Siedlern, die sich Mitte des 19. Jahrhunderts auf den Weg in den Westen der USA gemacht hat und in den Bergen vom Winter überrascht wurde. Die Überlebenden haben hauptsächlich durch Kannibalismus überlebt.