Film-Challenge
The Lost World: Jurassic Park ****
Ich gestehe, dass ich die Jurassic Park-Filme immer wieder gerne anschaue, für mich funktionieren sie durchaus als Medium für sich, auch wenn sie sich bereits mit diesem zweiten Teil immer weiter von der Buchvorlage entfernen. Wenigstens spielt hier wie im Buch Ian Malcolm noch eine zentrale Rolle, leider wurde die Figur der Sarah Harding für meinen Geschmack zu sehr "weichgespült", das konnte auch Julianne Moore in dieser Rolle leider nicht auffangen. Die Konstellation "Sarah rettet Ian" war wohl für Hollywood ein zu harter Brocken - schade, das hatte mir im Buch richtig gut gefallen.
Ein weiterer Cut, um den es mir leid tut, ist der Paläontologe Richard Levine, der ist aus welchen Gründen auch immer durch den Journalisten Nick van Owen ersetzt worden, aber dieser hat bei langem nicht den "Biss" von Levine. Das Team der Gegenspieler wurde völlig ausgetauscht, statt der Gentechniker, die es auf Eier abgesehen haben (das war vermutlich für die Leinwand nicht spektakulär genug), haben die Filmemacher sich für eine Mannschaft von Großwildjägern entschieden, die gleich die erwachsenen Dinos einfangen (oder abschießen) wollen. Hier kann Peter Stormare als Sadist glänzen, allerdings ist sein Auftritt dann doch sehr kurz. Ebenfalls einen (zu) kurzen Auftritt hat der beratende Paläontologe der Großwildjäger, Robert Burke, der ganz eindeutig dem bekannten Dinosaurierforscher Robert T. Bakker nachempfunden ist, was hierzulande aber kaum jemandem aufgefallen sein dürfte. Ich fand es zum Schreien.
Ja, dieser Film hat seine Momente, und es sind genug Szenen aus dem Buch übrig geblieben, um die Verbindung zur Romanvorlage herzustellen, jedenfalls bis zur Flucht von der Insel. Was danach noch kommt, ist vom Drehbuchautor hinzu fabuliert worden, aber es bringt den Film zu einem einigermaßen befriedigenden Abschluss.