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Andreas Eschbach: Ausgebrannt - SF, 4 Sterne
Andreas Eschbach ist ein Autor, den ich immer wieder gerne lese.
Ausgebrannt habe ich damals direkt nach dem Erscheinen gelesen, danach ein oder zweimal als gekürztes Hörbuch gehört. Eigentlich war ich der Meinung, dass diesem immerhin 750 Seiten schweren Werk die Kürzungen gut getan haben, nach der erneuten Lektüre bin ich mir indessen nicht mehr so sicher. Oder mir haben die Infodumps bei diesem zweiten Durchgang einfach mehr gebracht als beim ersten Mal. Worauf ich auch diesmal hätte verzichten können, war indessen die ausgedehnte Liebesaffäre des Protagonisten, den ich insgesamt eigentlich gar nicht so wirklich sympathisch fand.
Es wird die Geschichte von Markus Westermann erzählt, der in einer nicht näher bezeichneten Gegenwart oder nahen Zukunft in die Vereinigten Staaten kommt, um dort Karriere zu machen. Das Ganze spielt vor dem Hintergrund einer beginnenden Ölkrise, die sich bald zuspitzt und im Zusammenbruch des Imperiums der Ölscheichs gipfelt. Eschbach springt ständig zwischen verschiedenen Zeitebenen hin und her, der Roman-Gegenwart, der Vergangenheit und der fernen Vergangenheit, um geschichtliche Zusammenhänge anschaulich herüberzubringen. Ich fand das Buch insgesamt gut konstruiert, es gab genügend Nebenfiguren, die sympathisch genug waren, um mich bei der Stange zu halten, wenn bei Markus das Testosteron mal wieder zu sehr die Oberhand gewann.

Am Ende gibt es noch einen Ausblick in eine Zukunft, wie sie ohne die derzeit noch fließenden Ölvorräte auf uns zukommen könnte. ("Was, ihr habt damals das Öl einfach so verbrannt?")