Letzten Monat habe ich irgendwann beschlossen, jede Woche mindestens eine Kurzgeschichte zu hören oder zu lesen. Auch wenn ich daraus keine offizielle Challenge machen will, hoffe ich, am Jahresende 52 Geschichten in der Liste zu haben. Und bei Hörbüchern hat man schnell eine halbe oder eine Stunde, manchmal auch zwei, zwischen die längeren Bücher geschoben.
Krimis sind als Kurzgeschichten nicht immer meins, aber
The Window Man von Louise Millar fand ich recht gelungen. Es fängt ganz banal an mit einer jungen Frau, die für Freunde deren Haus hüten soll. Der Schluss war hier völlig unerwartet, was mir bei so kurzen Stücken immer gut gefällt.
Nach längerer Überlegung habe ich beschlossen, mein zweites halbes Guthaben bei Audible in Agatha Christie zu investieren. Unsere Onleihe hat zwar eine Handvoll der deutschen Hörbücher, aber nicht, was ich (zumindest gerade jetzt) hören wollte. So habe ich zur Abwechslung einen Miss Marple-Krimi gehört, nämlich
Ein Mord wird angekündigt, diese Auswahl habe ich auch deshalb getroffen, weil die Sprecherin mir bei der Hörprobe gut gefallen hatte. Ich weiß nicht, ob ich das richtige Publikum für diese Art von Whodunits bin

, ich fand es am Schluss doch etwas konstruiert. Aber der Anfang gehört zum Besten, was man als ersten Satz eines Buches schreiben kann: "Am Freitag, den 29. Oktober um 18:30 Uhr, findet in Little Padock ein Mord statt. Freunde und Bekannte sind herzlich eingeladen." Wer würde nicht neugierig werden und zu dieser Party gehen wollen?
Mit etwas über fünf Stunden war dieses Buch kurz genug, um meine Hirnwindungen nicht überzustrapazieren, aber bevor ich zum nächsten Agatha Christie-Krimi greife, werde ich trotzdem etwas Zeit verstreichen lassen.