Beendet
Diese Woche habe ich tatsächlich drei Hörbücher beendet, eins davon hatte ich allerdings schon Anfang Januar angefangen und im Auto gehört. So viel dazu, wie viel Zeit ich im Auto verbringe.
Im Gegensatz zu Hamlok habe ich mein Buch aus der Challenge beendet, es ist mir aber nicht sonderlich schwer gefallen, auch wenn es dann doch nicht ganz zu vier Sternen gereicht hat.
Euphoria von Lily King fand ich vom Genre her schwer einzuordnen, ich habe mich schließlich für "historischer Roman" entschieden, da das meiste davon irgendwann in den 30er Jahren spielt. Es ist ein sehr figuren-zentriertes Buch, was mir gut gefallen hat, wobei die Liebesgeschichte zwischen den beiden Anthropologen zwar von Anfang an präsent war, aber dann doch nicht die zentrale Rolle gespielt hat. Der Handlungsort ist Neuguinea, wo die amerikanische Anthropologin Nell Stone zusammen mit ihrem Ehegatten einen Eingeborenenstamm erforscht. Der Göttergatte ist neidisch auf seine Frau, weil diese bereits ein erfolgreiches Buch geschrieben hat und er nicht. In die angespannte Situation zwischen den Eheleuten platzt Andrew Bankston, ebenfalls Anthropologe, mit seiner traumatischen Vergangenheit.
Ich weiß nicht, was ich von diesem Buch erwartet hatte, es war jedoch alles in allem eine durchaus positive Überraschung und überdies eine gute Hörbuchproduktion. Gelesen wurde es im Wechsel von Simon Vance und Xe Sands, wobei Vance mir durchweg etwas besser gefallen hat. Das Thema, das sich durch die Geschichte zieht, fand ich ebenfalls interessant genug, um jeden Abend gern weiter zu hören. Frauen in der Wissenschaft waren in den 30er Jahren ja noch nicht die Regel, das war ein absoluter Pluspunkt für dieses Buch. Man erfährt auch so einiges über die Gepflogenheiten der Eingeborenen, unter denen die Protagonisten leben, deren Gebräuche von seltsam bis ziemlich barbarisch reichen. Ich werde es bestimmt irgendwann noch einmal hören.
Craig Childs'
Atlas of a Lost World: Travels in Ice Age America war ebenfalls nicht ganz das, was ich erwartet hatte, aber solange ich nicht enttäuscht werde, ist alles gut. Ein Buch über die Eiszeit hatte ich mir schon lange gewünscht, aber bisher nie das passende gefunden. Dieses hier ist eine ungewöhnliche Mischung zwischen populärwissenschaftlichem Sachbuch und Reiseerzählung, es geht in erster Linie darum, wie die ersten Amerikaner über die Beringstraße (oder auch nicht) nach Nordamerika eingewandert sind und wie sie gelebt haben. Der Autor folgt ihnen auf ihren Spuren und macht daraus eben dieses "Reisetagebuch", was ihm durchweg gut gelungen ist. Dem Hörbuch hätte ein professioneller Sprecher zwar gut getan, aber letztendlich hat der Autor sich wacker geschlagen, da habe ich schon schlechtere Autorenlesungen gehört.
Das dritte Hörbuch, das ich beendet habe, ist
Black River von Dean Koontz. Dieser Autor ist mir vom Namen her schon länger bekannt, ich kann mich allerdings nicht erinnern, schon einmal etwas von ihm gelesen zu haben. Sein bevorzugtes Genre sind Thriller mit Horrorelementen, was ich ab und zu ganz gern in die Hand nehme, aber eben nicht oft.
Black River ist eine Novelle, die ursprünglich in einem Krimi-Magazin erschienen ist. Es geht um einen Drehbuchautor, der in dem kleinen Nest namens Black River Station macht und bald darauf feststellen muss, dass irgendetwas ihn dort festhält und er nicht weiterfahren kann. Ein nettes Häppchen für zwischendurch und drei Sterne wert. Gelesen wurde es von Scott Brick, den ich eigentlich sehr mag, aber bei diesem Stück muss ich seinen Kritikern Recht geben: Er klang irgendwie pompös.