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Rereads-Challenge
Mary Doria Russell: The Sparrow - SF, 5 Sterne
Eigentlich dachte ich, dass ich hier irgendwann schon einmal etwas zu diesem Buch geschrieben hätte, das seit fast 20 Jahren zu meinen Favoriten gehört, aber anscheinend ist das nicht so. Von daher krame ich zumindest meine Inhaltsangabe von anno dazumal hervor:
Quote:
Im Jahre 2019 werden im Rahmen des SETI-Programms Signale vom Alpha Centauri-System empfangen, die sich als Musik entpuppen, genauer gesagt als Choräle von geradezu überirdischer Schönheit. Da diese Gesänge nur als Lobpreisung Gottes interpretiert werden können, ist es ausgerechnet die Gesellschaft Jesu, die eine Expedition zu unserem Nachbarstern ausrüstet. Die Gruppe besteht aus vier Jesuiten und vier zivilen Wissenschaftlern, die in einem ausgehöhlten Asteroiden, der für den interstellaren Raumflug umgerüstet wurde aufbrechen, um den ersten Kontakt zwischen der Menschheit und einer außerirdischen Intelligenz herzustellen. Während auf der Erde ca. 17 Jahre vergehen, erreicht die Stella Maris in nur acht Monaten Alpha Centauri und trifft dort schließlich auf einen Planeten innerhalb der Biosphäre des Sternsystems. Alles scheint zunächst nach Plan zu verlaufen, und die Bewohner von Rakhat bereiten den Fremden einen freundlichen Empfang. Aber wie so oft schon führt auch hier der Zusammenprall von völlig gegensätzlichen Kulturen schließlich zum Desaster.
Dass die Expedition nach Rakhat in einem Fiasko endete, erfährt der Leser bereits auf den allerersten Seiten. Als einziger Überlebender der Gruppe ist Pater Emilio Sandoz als körperlich und seelisch zerrüttetes Wrack zur Erde zurückgekehrt. Seine Vorgesetzten haben es schwer, die Gründe für das Scheitern der Expedition zu erfahren, da er jeglichen menschlichen Kontakt scheut und über die Ereignisse auf Rakhat, die ihn tief gezeichnet haben, nicht reden will. In Rückblenden erfahren wir schließlich, wie und warum er als einziger zurück kam.
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The Sparrow gehört nach wie vor zu den besten Büchern, die ich in diesem Jahrtausend gelesen habe und ich komme immer mal wieder darauf zurück. Es gibt Bücher, deren Figuren wie alte Freunde sind, mit denen man immer wieder gern seine Zeit verbringen möchte, so auch hier. Emilio und seine Freunde (irdische und Aliens) gehören definitiv dazu, auch wenn dies kein "Wohlfühl-Buch" ist. Immer noch bemerkenswert finde ich Russells Talent, die Aliens nicht zu sehr zu vermenschlichen und es dem Leser dennoch zu ermöglichen, eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. Sie hat hier eine Kultur erfunden, wie sie mir selten in einem SF-Buch begegnet ist, zugleich fremd und doch attraktiv, auf jeden Fall immer interessant.
Das ungekürzte Hörbuch wird von David Colacci gelesen, der mir für diesen Text sehr gut gefällt.
Für die Challenge bekomme ich 408 Punkte.