Punkte-Challenge: Infiziert
Die Walking Dead-Challenge 
Emily St. John Mandel: Station Eleven - SF, 5 Sterne
Quote:
Niemand konnte ahnen, wie zerbrechlich unsere Welt ist. Ein Wimpernschlag, und sie ging unter. Doch selbst jetzt, während das Licht der letzten Tage langsam schwindet, geben die Überlebenden nicht auf. Sie haben nicht vergessen, wie wunderschön die Welt war. Sie vermissen all das, was einst so wundervoll und selbstverständlich war, und sie weigern sich zu akzeptieren, dass alles für immer verloren sein soll. Auf ihrem Weg werden sie von Hoffnung geleitet – und Zuversicht. Denn selbst das schwächste Licht erhellt die Dunkelheit. Immer.
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Goodreads
Es kommt selten vor, dass ich wirklich nachvollziehen kann, warum ein Buch förmlich mit Preisen überhäuft wird, aber
Station Eleven ist da definitiv eine Ausnahme. Ich glaube, mich hat schon lange keine Geschichte mehr so berührt wie diese. Nach einem zugegebenermaßen etwas schleppenden Beginn (Was, der potenzielle Protagonist fällt gleich am Anfang tot um?!

) nimmt das Buch langsam Fahrt auf, lässt sich jedoch auch genügend Zeit zur Figurenentwicklung. Erzählt wird auf zwei, eigentlich drei Zeitebenen, vor der Epidemie, während der Epidemie und 20 Jahre danach.
Das Schicksal der Hauptfiguren ist miteinander verknüpft: Kirsten wird als Achtjährige Zeugin, als Arthur Leander während der Aufführung von King Lear auf der Bühne stirbt. 20 Jahre später zieht sie mit einer Wanderschauspieltruppe durchs Land, die hauptsächlich Stücke von Shakespeare aufführt. Der Leser erfährt in Rückblenden etwas über das Leben von Arthur, der dreimal verheiratet und geschieden ist, als er am Vorabend des Weltuntergangs mit 51 Jahren stirbt. Dann ist da noch der Sanitäter, der versucht, Arthur wieder zu beleben und dem es gelingt, sich in der Wohnung seines Bruders zu verbarrikadieren und die Apokalypse zu überleben.
Die Welt, die hier geschaffen wurde, fand ich auf unheimliche Art realistisch. Wo Menschen sind, ist aber auch Hoffnung und es bilden sich Legenden, im schlimmsten Fall religiöser Fanatismus. Nicht jeder Zeitgenosse hat nur Gutes im Sinn, eine solche Zeit bringt gleichzeitig das Beste und das Schlimmste im Menschen zum Vorschein.
Ich hoffe, ich finde noch mehr solcher Perlen in meinem turmhohen SuB.
Für die Challenge bekomme ich 2 x 336 Punkte.