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Ein Gesicht in der Menge by Stephen King & Stewart O'Nan (Audio, Kurzgeschichte, ***)
Quote:
Nach dem Tod seiner Frau ist Dean Evers nach Florida gezogen. Gut geht es ihm nicht, er nimmt Tabletten und trinkt zu viel. Eines Abends, als er mal wieder einsam Baseball schaut, sieht er im Publikum seinen alten Zahnarzt. Der Mann ist seit Jahren tot. Eine Halluzination?
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goodreads
Für diese Kurzgeschichte wird neben Stephen King noch Stewart O´Nan als Autor genannt. Ich kann leider nicht ganz nachvollziehen, wie diese Kooperation zustande gekommen ist und wer welchen Anteil an der Geschichte hatte, aber für mich klingt die Geschichte rein stilistisch sehr nach King. Da ist die hervorragende Charakterzeichnung eines für King typischen weißen US-Amerikaners am Ende seines Lebens, der auch etwa in der gleichen Zeit wie der Autor aufgewachsen ist und ähnliche Entwicklungen miterlebt hat. Das erzählerische Talent des Autors ist sicher für keinen mehr eine Überraschung, aber interessant war diese Kurzgeschichte mit einem Twilight-Moment nicht wirklich. Die Idee hinter der Geschichte war jedenfalls nicht unbedingt eine Veröffentlichung wert. Für mich dreht sich King inzwischen schriftstellerisch im Kreis. Der Leser wird kaum noch überrascht, alles ist irgendwie in ähnlicher Form im Werk des Autors schon vorhanden. Gerade in den letzten Jahren wirkt doch alles sehr literarisch bemüht und es fehlt die innere Kraft der Geschichten. Auch weiß ich nicht, warum die Protagonisten so häufig den selben US-amerikanischen Hintergrund haben, der Autor kommt doch sehr viel rum und könnte da doch mal über den eigenen Tellerrand schauen. (Ich weiß gerade selber nicht, warum mich das bei King immer so aufregt.

) - Ich höre gerade ein paar Kurzgeschichten aus den 70igern von King, die vielleicht nicht so gut geschrieben sind in Bezug auf die Charakterzeichnung der Figuren, aber doch viel mehr Ideenreichtum besitzen. Ich werde berichten...