Quote:
Originally Posted by Gudy
Mit Teil 3, High Wizardry, habe ich dann heute morgen auf dem Bahnhof angefangen. Dieses Buch bringt Nitas kleine, nervige aber extrem intelligente und aufgeweckte Schwester ins Spiel, worauf ich mich schon eine Weile gefreut hatte. [...] Das Ganze verspricht also wieder, recht temporeich und unterhaltsam zu werden, auch wenn diese Technologiebasis aus heutiger Sicht hoffnungslos veraltet scheint
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Konzeptionell fand ich
High Wizardry bisher das spannendste Buch der Serie. Was sich Diane Duane hier ausgedacht hat, fand ich bemerkenswert. Netterweise muss sich auch keiner aufopfern, um dieses Gefecht gegen die dunkle Macht zu gewinnen, und obwohl Dairine, die kleine Schwester der Protagonistin der ersten beiden Bücher, hier fast ein wenig zu stark erscheint, entgleist die Geschichte nicht in eine Eskalationsspirale.
Band 4 der Serie,
A Wizard Abroad spielt dann zur Abwechslung in Duane's Heimat Irland. Wie erwartet, macht die Geschichte reichlich Gebrauch von der dortigen Mythenwelt, ohne jedoch dabei altbacken oder clichéhaft zu wirken. Ganz im Gegenteil nimmt sie einige Motive der nordischen bzw. keltischen Sagenwelt auf und webt sie in die Geschichte ein. So erscheint das für den Sieg über das Böse notwendige Opfer, dass es hier in leicht abgewandelter Form wieder gibt, konsequent in die Geschichte eingebettet und berührte mich mehr als die entsprechenden Szenen der ersten beiden Bücher, die dagegen insbesondere im ersten Buch aufgesetzter und "künstlicher" wirkten.
Als Young Adult-Serie deklariert, warte ich eigentlich nur darauf, dass das pubertätsbedingte Emotionschaos der Protagonisten auch einmal eine Rolle spielt, und in
A Wizard Abroad verknallt sich Nita dann doch einmal - in einen jungen irischen Zauberer, was natürlich nicht ohne Konflikte abgeht. Diese werden jedoch nicht wirklich zum Ende des Buches ausgeräumt, sondern schwelen fröhlich weiter.
In der Tat scheint Nitas (und ihres Zauberpartners Kits) aufgewühlte Emotionswelt ein zentrales Thema von Band 5
The Wizard's Dilemma zu sein, mit dem ich heute früh im Zug angefangen habe. So gibt es die zu erwartenden Emotionsausbrüche und Missverständnisse, jedoch behält Duane auch hier wieder die Geschichte im Griff und hält dankenswerter Weise erzählerischen Abstand zum typischen Highschool-Drama.