An einem Maitage 1915 war’s.
Sechs von den auf der Insel Vannes untergebrachten deutschen Offizieren standen auf der vorspringenden Nordecke der Bastion der alten Feste und beobachteten heute bei dem klaren, wolkenlosen Himmel das prächtige Schauspiel des Sonnenuntergangs.
Hinter ihnen im Süden lag Frankreich mit der Nordküste der rauhen Bretagne, vor ihnen der östlichste Teil des Kanals, – das Meer besät mit weißen Schaumkämmen, und in vielleicht viertausend Meter Entfernung die felsige Inselgruppe der Briennes mit ihren kahlen, wie Türme aus der See herauswachsenden Eilanden und den ringsumher verstreuten, schwarzen Klippen.
Hohläugig und ausgemergelt wie eben von schwerer Krankheit Genesene sahen die Offiziere aus. Die Räume der burgähnlichen, kleinen Festung auf Vannes waren feucht, kalt und mehr als ungesund. Dazu kam noch das schlechte Essen und die rohe Behandlung durch den Kommandanten, einen vertrockneten, kleinen Major namens Hervier, der 70–71 als junger Leutnant mitgemacht und nun in Erinnerung an die damalige Niederlage seines Landes jetzt nach mehr denn vierzig Jahren sich durch kleinliche Schikanen an den verhaßten deutschen Soldaten zu rächen suchte.
Walther Kabel schreibt hier unter dem Pseudonym W. Belka Abenteuergeschichten von Auswanderern und Verschollenen, die sich an junge Erwachsene wenden.
Text und Cover stammen von der
Walther-Kabel-Seite, vielen Dank nach dort.
This work is assumed to be in the Life+70 public domain OR the copyright holder has given specific permission for distribution. Copyright laws differ throughout the world, and it may still be under copyright in some countries. Before downloading, please check your country's copyright laws.
If the book is under copyright in your country, do not download or redistribute this work.
To report a copyright violation you can
contact us here.