Harry-Potter-Challenge
J. K. Rowling: Harry Potter und der Halbblutprinz
Nachdem ich mehrfach die Hörproben der Lesung von Felix von Manteuffel auf Audible angehört hatte, konnte ich irgendwann nicht widerstehen und habe mir trotz meiner Vorbehalte gegen die deutsche Übersetzung diesen 6. Band der Saga gekauft. Ich habe mich daher bemüht, meinen "Übersetzer-Modus" zu deaktivieren und einfach mit dieser für mich neuen Stimme in die Geschichte einzutauchen. So gesehen war es fast ein neues Buch für mich.

Mein Urteil lautet folgendermaßen: Von den fünf Harry-Potter-Sprechern, die ich bisher gehört habe, ist Felix von Manteuffel unbestritten die Nummer 2. Gegen den großartigen Stephen Fry kommt in meinen Augen niemand an, doch im Vergleich zu Jim Dale, Rufus Beck und Bernard Giraudeau, die alle drei in meinen Augen zu viel des Guten tun, hat Manteuffel eine gute Mitte gefunden zwischen dem Bemühen, jeder Figur eine eigene Stimme zu geben und dem übertriebenen Ein-Mann-Hörspiel, wie es vor allem Rufus Beck und Bernard Giraudeau abgeliefert haben. Wobei ich durchaus sagen muss, dass Rufus Beck mir bei anderen Büchern sehr gut gefallen hat, aber nicht bei Harry Potter.
Ich vergebe für das Buch selbst weiterhin 5 Sterne, für den Sprecher 4.
Hier noch ein paar Auszüge aus der Rezension, die ich 2005 nach Erscheinen der englischen Ausgabe geschrieben habe:
Quote:
Dieser 6. Band könnte den Untertitel tragen: Alles, was Sie schon immer über Lord Voldemort wissen wollten und worüber Sie bisher nur spekulieren konnten. Der Leser erfährt etwas über Voldemorts Familie und über seinen Werdegang, nicht zuletzt auch endlich, wie er es geschafft hat, Unsterblichkeit zu erlangen. Am Ende des Buches hat Harry das Rüstzeug, ihn ein für alle Mal aus dem Weg zu räumen, doch er weiß auch, wie gefährlich dieses Unterfangen sein wird - für ihn selbst und für alle, die ihm dabei zur Seite stehen wollen. Der Weg ist bereitet, doch er ist noch weit.
In den Wochen nach Erscheinen der englischen Ausgabe von Harry Potter and the Half-Blood Prince haben viele Leser ihrem Unmut über bestimmte Wendungen, die die Handlung genommen hat, Luft gemacht. Ähnliches hat man auch schon vor zwei Jahren nach Erscheinen des fünften Bandes gehört, nämlich, dass manche Fanfiction sehr viel besser sei als das Buch selbst. Ich persönlich teile diese Ansicht nicht, da Rowling ihre Welt immer noch am besten im Griff hat und es immer wieder aufs Neue schafft, mich zu überraschen.
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