Als ich zum ersten Mal in der ZEIT von der Sache las, war ich spontan empört – aha, die typische „schwarze Witwe“ (auch wenn's hier nicht die Witwe ist), die aus reiner Wichtigtuerei der lesenden Öffentlichkeit (also uns) eine Verbesserung der „Ulysses“-Übersetzung vorenthält, und so weiter. Nach der Lektüre des (in der Tat entschieden zu länglichen) Blogposts von Frau Gordon sehe ich es inzwischen auch anders. Ganz abgesehen von der unfassbaren Fehlleistung des Suhrkamp-Verlags, ein solches Projekt ohne vorherige rechtliche Abklärung zu starten, wollte sich Herr Beck offenbar nicht damit begnügen, die zwischenzeitlichen Änderungen im Originaltext einzuarbeiten und einige offensichtliche Übersetzungsfehler zu korrigieren, sondern hatte den Ehrgeiz, Wollschläger recht umfassend zu „verbessern“. Dass die Erbin das nicht akzeptieren will, kann man nachvollziehen. Da müsste Herr Beck dann wohl eine eigene Übersetzung vorlegen oder warten, bis Wollschlägers Text gemeinfrei ist (was wir freilich alle nicht mehr erleben werden).
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