Der Schoner „Marie“ trieb steuerlos auf den von kurzen Wellen durchpflügten Wassern des Indischen Ozeans. Die Takelage war zum Teil zerfetzt, der Vordermast mitten durchgeknickt. Zerrissene Segel flatterten im Winde, und der obere Teil des abgebrochenen Mastes schlug in unregelmäßigen Zwischenräumen dröhnend beim Hinundherpendeln gegen den stehengebliebenen Stumpf.
Trotz der frischen Brise lagerte über dem Deck des kleinen Schiffes eine sengende Hitze. Schwerfällig, von keiner kundigen Hand in den Wind gebracht, taumelte der Schoner wie ein Trunkener umher, fortwährend eine unregelmäßige Zickzacklinie beschreibend. Und in die Hitzewellen, die die unbarmherzige Sonne über das verödete Deck sandte, mischte sich ein widerlich süßlicher Verwesungsgeruch, der von den Leichen zweier Männer ausging, die dicht vor der Tür des am Heck befindlichen Kajütaufbaues lagen. Auch neben der Vorderluke ruhte regungslos eine Gestalt, die eines älteren, graubärtigen Mannes, des Eigentümers und Kapitäns der „Marie“ Johann Steffen. Die Gesichter der drei Toten waren fast braunschwarz und boten einen Anblick dar, der auch einen nervenstarken Menschen erschüttert hätte.
Walther Kabel schreibt hier unter dem Pseudonym W. Belka Abenteuergeschichten von Auswanderern und Verschollenen, die sich an junge Erwachsene wenden.
Text und Cover stammen von der
Walther-Kabel-Seite, vielen Dank nach dort.
Die Geschichte wird in Band 21 fortgesetzt.
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