Joe/Joan fällt ein wenig aus dem üblichen Rahmen von Wes Boyds Werken: eine Zeitreise/Do-Over-Geschichte, komplett mit Geschlechtswechsel m->w des Protagonisten. Laut Epilog ist ihm die Geschichte quasi-anonym zugeschickt und nur leicht von ihm nachbearbeitet worden, aber ob ich ihm das glauben soll, weiß ich nicht so recht.
Abgesehen nämlich vom Sujet (und einer leicht veränderten Erzählstimme) ist das Buch ein typischer Boyd, der in konzentrierter Form dasselbe Terrain beackert wie sein Dawnwalker-Zyklus (nur diesmal mit hohen Bergen statt dem Grand Canyon als Kulisse), mit leichten thematischen Anleihen bei einigen anderen seiner Bücher und einem Figurenensemble und Handlungsverlauf, die einen langjährigen Leser seiner Werke nicht wirklich überraschen.
Aber aus wessen Kopf auch immer die Erzählung nun entsprungen ist, sie hat mir durchaus Spaß gemacht, zumal sie eine weniger aufgeregte und reißerische Interpretation des Themas liefert, als ich das sonst gewohnt bin.
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