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Old 11-16-2017, 09:08 AM   #1340
Gudy
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Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.
 
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Originally Posted by Gudy View Post
Ich hoffe, dass der sechste und letzte Teil hier einiges besser macht.
Macht er leider nicht - nicht wirklich. Aber schwieriger für den Leser wird's. Second Covenant ist nämlich im Gegensatz zu den anderen fünf Büchern der Serie als Ich-Erzählung geschrieben, behält aber den aus den vorigen Teilen bekannten Wechsel der Erzählperspektive bei, so dass der Ich-Erzähler in jedem Kapitel eine andere der Hauptfiguren ist und bisweilen sogar innerhalb eines Kapitels wechselt.

Problem 2: Die Lösung des bisherigen Hauptproblems, dass eines der beiden Völker, die Masari, nur überleben kann, wenn es sich vom Fleisch des anderen, der Yata, ernährt, wird gleich im ersten Kapitel verkündet. Da es Elissa Malcohn um die gesellschaftlichen und individuellen Konsequenzen von Extremsituationen geht und nicht primär um die Auflösung der Konfliktsituation als solches, ist das zwar irgendwie nur konsequent, nimmt dem Ganzen aber viel Spannung, zumal Frau Malcohn dann nicht umhin kommt, doch die gesamte Entstehungsgeschichte dieser Lösung zu erzählen. Das hätte man geschickter handhaben können...

Problem 3: Die Lösung ist gar keine. Jedenfalls nicht für das Gesamtproblem. Das deutete sich vorher schon an, da die Yata einfach über eine viel höhere Geburtenrate als die Masari verfügen und daher in einem Umfeld mit begrenzten Ressourcen über kurz oder lang zunächst den evolutionären Verdrängungswettbewerb gewinnen und danach aufgrund ihres unbegrenzten Wachstums und Ressourcenverbrauches sich selbst zugrunde richten müssen. Zwar endet Second Covenant auf einer milde positiven Schlussnote, bietet aber für diesen Themenkomplex (Überleben der Masari und ungebremstes Wachstum der Yata), der in den letzten beiden Bänden der Serie mehrmals explizit durch einige der Figuren thematisiert wurde, keinen Lösungansatz. Ganz im Gegenteil scheint zumindest ein Aussterben der Masari ebenso unausweichlich, wie ihre im Epilog beschriebene Verehrung als Gottheiten ein wenig unplausibel erscheint, auch wenn die Formulierungen des Epilogs vage genug sind, um ein wenig Hoffnung bestehen zu lassen.

So ist dann auch der letzte Band der Serie insgesamt etwas enttäuschend und das Ende für den Leser weit weniger Belohnung als dieser sich aus meiner Sicht durch die emotional und intellektuell doch recht anstrengende Lektüre verdient hätte.
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