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Old 10-05-2017, 06:04 AM   #1331
Gudy
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Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.
 
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Originally Posted by Gudy View Post
Nächste Station: Andrew Vachss' A Bomb Built In Hell, das originellerweise im Querformat(!) gedruckt ist. Das verheißt ja erst einmal nichts gutes, aber schauen wir mal.
A Bomb Built In Hell ist Andrew Vachss' lange unveröffentlichter Erstlingsroman und ziemlich starker Tobak, geschrieben in einem fesselnd-lakonischen Tonfall, der in seiner Distanziertheit an den Hardboiled Noir-Stil erinnert.

Die Geschichte eines im amerikanischen Waisenpflegesystem unter schweren Misshandlungen großgewordenen Mannes, der zum rücksichtslosen Auftragsmörder wird, dem Kollateralschäden völlig egal sind, der sich gegen seine Auftraggeber wendet, die Mafia New Yorks enthauptet, den kindesmisshandelnden Diktator von Haiti ermordet und seinem Leben in einem Sprengstoff- und Giftgasanschlag an einer Eliteschule ein Ende setzt, welches Ereignisse wie das Columbine-Massaker vorhernimmt, ist deprimierend und düster und auf distanzierte Weise brutal. Diese Distanz ist es, die das Buch überhaupt funktionieren lässt - und das sehr gut - und die es dem Autor erlaubt, dem Anti-Helden Sympathie entgegenzubringen, ohne sich jemals seiner Sache gemein zu machen oder seine Taten in irgendeiner Form zu rechtfertigen.

Wenn ich eines an der Geschichte bemängeln müsste, dann dass mir die Entwicklung des Hauptcharakters in ihren Endzügen nicht ganz plausibel erschien. Hier hätte ich mir ein klein wenig mehr Einblick in seine Gedankenwelt gewünscht. Davon abgesehen ist das Buch aber beklemmend schlüssig und ausdrucksstark, weshalb es trotz seiner Düsternis und Brutalität eine Leseempfehlung bekommt.
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