View Single Post
Old 08-21-2017, 04:52 AM   #1314
Gudy
Wizard
Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.Gudy ought to be getting tired of karma fortunes by now.
 
Gudy's Avatar
 
Posts: 1,154
Karma: 3252017
Join Date: Jan 2008
Location: Germany
Device: Pocketbook Touch Lux (623)
In Jana G. Olivers Sojourn, dem ersten Band ihrer Time Rovers-Trilogie, ist so viel los, dass das Buch - wie so viele Werke mit ähnlichen Ambitionen - eigentlich nicht funktionieren dürfte. Doch die Autorin schafft es glücklicherweise, Zeitreisende, eine Geheimgesellschaft von Gestaltwandlern, zeitreisende Gestaltwandler (mindestens einer), Jack the Ripper, anarchistische Sprengstoffanschläge, einen mordenden Buchautor, ein Liebesdreieck und die Frage, was passiert, wenn eine Zeitreisefirma pleitegeht, zu einem gelungenen Ganzen zusammenzufügen, ohne dabei die Anzahl der handelnden Figuren in unüberschaubare Gefilde explodieren zu lassen. Einzig eine gewisse Zähigkeit lässt sich bisweilen konstatieren, die wohl dem Umstand geschuldet ist, dass es schlicht ein Unmögliches ist, derart viele Handlungsstränge parallel zu erzählen, ohne dass der eine oder andere davon länger als es dem Leser lieb sein mag nicht zum Zuge kommt.

Die Hauptfigur, eine Zeitreisende, deren Job es ist, andere, "verlorengegangene" Zeitreisende wieder einzusammeln und auch sonst dafür zu sorgen, dass der geschichtliche Zeitfluss nicht über Gebühr strapaziert wird, ist gut gelungen. Gleiches gilt für das breitgefächerte Ensemble an Nebenfiguren, wenn mir auch die weltanschaulichen Unterschiede einer Frau aus 2057 und den Menschen aus 1888 ein wenig zu schwach beleuchtet zu sein scheinen. Nur die Gegenspieler sind mir, wie so oft, zu flach gezeichnet. Sie bleiben entweder zu nebulös und ungreifbar (die Anarchisten), oder sie sind nach Schema F schlicht geisteskrank (der mordende Autor).

Ich bin nun kein besonderer Freund des viktorianischen London, in dem der Hauptteil der Erzählung spielt, und Jack the Ripper ist als Thema ja eigentlich auch etwas verbraucht, was Frau Oliver aber insofern berücksichtigt, als dass die Prostituiertenmorde lediglich als Kulisse und Handlungshintergrund dienen und nicht im zentralen Fokus der Geschichte stehen. Nichts desto trotz freue ich mich auf den zweiten Band, Virtual Evil, und musste bereits mit Bedauern feststellen, dass der abschließende Band 3, Madman's Dance, nicht DRM-frei als e-Book zu erhalten ist, was ihn für einen Kauf meinerseits disqualifiziert.
Gudy is offline   Reply With Quote