Vieles an Michael Morococks Kurzgeschichten- und Novellensammlung Elric - The Stealer of Souls erinnert mich doch sehr an Robert E Howards Crimson Shadows, Diktion und Stil sind ähnlich, die Universen sind nicht so wahnsinnig verschieden, und Howards Protagonisten bleiben mir genauso unnahbar wie Elric. :-P
Wo jedoch Howard trotz seiner Unzulänglichkeiten die eine oder andere Geschichte produziert hat, die mir einigermaßen gefiel, versagt Moorcock hier aus meiner Sicht auf der ganzen Linie: Die Sprache ist so pompös und adjektiv-überladen, dass sie unter ihrem eigenen Gewicht zusammenzubrechen droht und der Geschichte wie ein Klotz am Bein hängt. Der Anti-Held wird - Deus Ex Machina lässt grüßen - immer mal wieder von seinem Gott aus den misslichen Situationen befreit, in die ihn seine Arroganz getrieben hat. Weder die Antagonisten noch die Nebenfiguren sind auch nur einen Tick lebendiger als der hölzerne Protagonist. Keine der, nun ja, nennen wir sie Handlungen, weckt mein Interesse auch nur im Geringsten, und selbst die zentrale Schwäche Elrics wird nur unzureichend verarbeitet, obwohl sie reichlich Ansätze für dramatische Geschichten böte.
Wer dem Untergang geweihte, tragische Helden mit dunklen Schwerten sucht, ist bei Tolkiens Túrin Turambar aus meiner Sicht deutlich besser aufgehoben. Allen anderen würde ich dann doch eher Robert E Howards Geschichten ans Herz legen.
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