Lese-Weltreise
Ecuador: Bernhard Kegel: Abgrund
Bernhard Kegel gehört zu den ganz wenigen deutschen Autoren, dessen Bücher ich immer gleich bei Erscheinen lesen will. Auch wenn er sich inzwischen von seinen Frühwerken entfernt hat, die eher der Sciencefiction zuzuordnen waren, gefallen mir auch seine Krimis.
Abgrund ist der dritte Roman um den Biologen Hermann Pauli, und er hat mir wieder gut gefallen. Diesmal verbringt er seinen ersten Urlaub mit der Hamburger Kriminalkommissarin Anne Detlefsen auf den Galápagos-Inseln, ein Urlaub, der schon sehr bald in Arbeit auszuarten droht. Anne sitzt nämlich oft allein in der Charles-Darwin-Station, wo die beiden untergebracht sind, weil Hermann einen bisher unbekannten Hai entdeckt hat. Aber lange langweilt sie sich nicht, da bald nach ihrer Ankunft ein paar Schiffe im Hafen in Flammen aufgehen. Und der örtliche Kommissar ist auch nicht gerade unattraktiv, vor allem, wenn der eigene Liebhaber sich lieber mit Fischen abgibt als mit seiner Herzallerliebsten.
Mir hat dieser Öko-Krimi gut gefallen, auch wenn es in weiten Strecken um den Forscheralltag in der Station geht und nicht um rasante Ermittlungen. Eigentlich hat mir genau das besonders gut gefallen an diesem Buch. Auch dass die Protagonisten nicht mehr ganz "taufrisch" sind, aber trotzdem ihre Reize haben (die sie mitunter auch ausüben

). Der exotische Schauplatz, zu dem man nicht einfach so reisen kann, hat natürlich auch zu meinem Lesevergnügen beigetragen. Eine klare Empfehlung.
4 Sterne