Lese-Weltreise
Island: Arnaldur Indriðason: Nordermoor (Kommissar Erlendur #3)
In einer Kellerwohnung in Nordermoor wird die Leiche eines älteren Mannes gefunden. Einziger Hinweis auf den Täter ist ein Zettel mit den Worten: Ich bin er. Kommissar Erlendur, der an den Tatort gerufen wird, kann sich zunächst keinen Reim auf den Mord machen, bis er bei seinen Ermittlungen dahinter kommt, dass der Tote in seiner Jugend ein notorischer Vergewaltiger war. Im Verlauf der Handlung dringt er immer tiefer in die Vorgeschichte des Opfers ein, bis sich schließlich alle Puzzleteile zusammenfügen.
Nordermoor war vor ein paar Jahren meine erste Begegnung mit Erlendur, und eigentlich wollte ich die Serie längst weiterverfolgen, bin aber immer wieder abgeschweift. Der Fall scheint zunächst ziemlich banal zu sein, sodass ich schon glaubte, ich könnte die Serie ad acta legen, doch dann schlug mich die Geschichte zunehmend in ihren Bann. Bei Krimis ist es bisweilen gut, wenn man kein Gedächtnis für Details hat.
Leider ist das Hörbuch, das ich gehört habe, stark gekürzt, und es scheint auf Deutsch auch keine ungekürzte Version zu geben. Die englische ungekürzte Version ist 8 Stunden lang, was auf eine Kürzung von ca. der Hälfte hindeutet. Ich kann nur vermuten, dass Erlendurs Privatleben hier herausgekürzt wurde, seine drogensüchtige Tochter hat zwar ein paar kurze Auftritte, aber mehr nicht. Der Kriminalfall selbst erschien mir auch in dieser Fassung in sich schlüssig und spannend erzählt. Der Sprecher, Frank Glaubrecht, war ganz ok, wenn auch nicht perfekt. Aber mit deutschen Sprechern habe ich allgemein meine Probleme.
Da es aber nun keine ungekürzten Hörbücher gibt, vergebe ich dennoch 4 Sterne und werde Erlendur weiterverfolgen.