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Old 03-15-2017, 12:44 PM   #108
hamlok
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Northanger Abbey von Jane Austen (Literatur, 3*)

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Das Leben und die Liebe kennt die junge Catherine Morland nur aus der Literatur – bis sie eines Tages dem charmanten und lebensfrohen Henry Tilney begegnet. Als dessen Schwester sie auf den Landsitz der Familie, Northanger Abbey, einlädt, beflügelt das alte Anwesen Catherines Phantasie: Sie glaubt, einem düsteren Familiengeheimnis auf der Spur zu sein ...
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Ab und zu mache ich mal Ausflüge in literarische Welten, die nicht unbedingt zu meinen Interessensgebieten gehören. Jane Austen, eine der wohl bekanntesten klassischen britischen Autorinnen und immer noch gerne gelesen, hat bei diesem Frühwerk sich an die Schauerromane ihrer Zeit angenähert und eine Satire verfasst. Gut, die satirischen Elemente sind eher dezent im Hintergrund, im Wesentlichen ist es das klassische Motiv, junge hübsche Frau trifft intelligenten und gut aussehenden Mann. Nach ein paar Verwirrungen endet alles mit einer glücklichen Vermählung. Alles also nicht so besonders spektakulär und doch kann man Austens Romane ganz gut als Quelle für die Vorstellungswelten und Ideale des gehobenen Bürgertums um 1800 lesen und in diesem Sinne sind sie ganz interessant, wenn man auch dafür nicht den ganzen Roman lesen muss. Wir erleben hier ein erstes Aufbegehren von jungen Frauen nach mehr Selbstbestimmung, auch wenn sich das auf die Wahl des Ehemannes in einem gesellschaftlich engen Rahmen bezieht. Der Mann dient hier nicht mehr nur als Versorger, sondern auch als intellektueller Partner, der ähnliche Interessen hat und zudem geliebt wird, was in dieser Zeit nicht unbedingt üblich ist.

So richtig begeistern konnte mich dieser frühe Roman allerdings nicht, Charaktere und Handlungen bleiben oberflächlich und man liest sich durch viel Geplapper und Beschreibungen von Architektur und Innendekoration. Dazu gibt es noch eine interessantere Metaebene über das Schreiben von Romanen und ihrer Bedeutung für die Geschlechter, die nicht so richtig in die Handlung passen mag. Austen und ich werden sicher keine Freunde, weh getan hat mir die Lektüre allerdings auch nicht.

Dieses ungekürzte Hörbuch wurde von Eva Mattes vorgetragen, die sich sehr gut in den naiv-jungen Charakter von Catherine Morland einfühlt und gar nicht erst versucht bei den männlichen Akteuren mit einer eben solchen Stimme zu agieren. Sie bleibt zu allen Zeiten Vorleserin und das ist ein Stil, der mir sehr gut gefällt.
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