Eduard Langenberg (1807-91):
Ernst Moritz Arndt —
Sein Leben und seine Schriften. Erschienen in Bonn, bei Eduard Weber. 1865.
Spoiler:
Vorwort.
Die Herausgabe dieser Biographie Arndt's hat darin ihren Grund, daß bisher kein Werk über ihn erschienen ist, welches neben dem fortlaufenden Lebensbilde zugleich seine reiche literarische Thätigkeit berücksichtigt, in der nach Garve ein Autor am allertreuesten sich selbst schildert.
Ich habe in den biographischen Mittheilungen Alles zu vereinigen gesucht, was ich in den Schriften Arndt's und anderwärts gefunden und erfahren, und glaube nichts Wesentliches vergessen zu haben, wiewohl ich mich natürlicher Weise oft beschränken mußte, um nicht gar zu vielen Raum in Anspruch zu nehmen. Wenngleich Arndt's Gedichte in diesem Werke einen besondern Abschnitt bilden, so mußte ich doch in dem biographischen Theile des Verständnisses wegen Einzelnes daraus hervorheben, um dadurch einen psychologischen Blick in Arndt's Leben zu gewinnen und zu erleichtern.
Es war mein besonderer Zweck, sowohl in der Biographie als in den Referaten über die Schriften, mich Arndt's kernhafter und origineller Worte so viel als möglich zu bedienen. Die etwaigen wörtlichen Mittheilungen tragen allerdings den Stempel subjectiver Auffassung, aber ich glaube die Versicherung geben zu dürfen, daß wenn Jemand eine andere charakteristische Auswahl träfe, es würde doch derselbe Arndt nach Ton und Inhalt hervortreten. "Es sind keine tiefen Speculationen, die Arndt vorbringt," sagt Häusser in seiner deutschen Geschichte 1863, "sondern schlichte, kernhafte Wahrheiten von einem rüstigen, frischen Geist sachgemäß und lebendig vorgetragen; er sucht dabei nicht den Ruhm und den Zierrath eines ordentlichen Kunstwerkes, sondern er wendet sich mit der schlichten, eindringlichen Beredsamkeit eines biedern und rechtschaffenen Mannes an den Verstand und an das Herz seines Volkes, dessen Dienst sein Leben gewidmet war."
Die Schriften Arndt's gehen in diesem Werke in ihrer Zeitfolge mit der Biographie parallel und dienen dadurch einander zur Ergänzung. Des Urtheils über das Eine und Andere habe ich mich enthalten. Das mögen Andere thun, und haben es genug gethan. Mir galt es: einerseits um eine charaktertreue Biographie, und andrerseits um einen erfrischenden Einblick in die Schriften Arndt's. Sollte mir dieses einigermaßen gelungen sein, so bin ich für meine Thätigkeit reichlich belohnt.
Bonn, 18. Juni 1865.
E. Langenberg
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