Quote:
Originally Posted by Gudy
Über's Wochenende habe ich dann noch mit Death and a Life in Emerald Cove vom selben Autor angefangen - diesmal keine Romance sondern ein Polizei-Krimidrama mit lebendigen Charakteren, Humor und hohem Unterhaltungswert, das gute Chancen hat, eine meiner Lieblingsgeschichten dieses Jahres zu werden, wenn es bis zum Ende so stark weitergeht wie bisher.
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Geht es nicht. Der Qualitätsabfall ist zwar nicht dramatisch aber merkbar. Neben der einen oder anderen vermeidbaren grammatikalischen Schwäche gibt es gerade zum Ende hin doch ein paar Längen, ausgelutschte Clichés und ähnliche Kritikpunkte zu vermelden, so dass ich mein anfängliches Lob ein wenig relativieren muss. Allein 8 seiner 47 Kapitel verbringt das Buch im Gerichtssaal bei der Verhandlung eines einzigen Falles. Gut, es ist der erste von zwei zentralen Fällen der gesamten Erzählung, aber hier habe ich mich wirklich eine ganze Zeit lang ziemlich gelangweilt, da weder für Handlung noch Charaktere irgendetwas entscheidendes passierte und ich nun wirklich kein passionierter Fan von Gerichtssaaldramen bin.
Der zweite Fall wird glücklicherweise nicht ganz so ausschweifend behandelt, so dass hier wieder mehr Zeit für Charaktere und Handlung bleibt. Zum Ende hin geht der Sache aber doch ein wenig die Luft aus. Nichtsdestotrotz ist
Death and a Life in Emerald Cove ganz klar eine von Jay Cantrells besten Geschichten.
Sein
Lifeline ist aber besser. Mehr Spannung, bessere Charaktere, genug Details über Polizei- und Gerichtsarbeit so dass man Cantrell abnimmt, er wüsste einigermaßen, worüber er schreibt, und praktisch keine Längen oder unnötigen Passagen. Wie immer bei Cantrell hätte ich mir einen Editor gewünscht, der bezüglich Grammatik und fehlender Wörter ein wenig penibler ist, aber das ist - bis auf ein Ende, das mir schlicht nicht so recht gefallen hat - auch mein einziger größerer Kritikpunkt.