Lese-Weltreise
Schweden: Himmelstrand von John Ajvide Lindqvist (Horror, 4*)
Eine Gruppe von Menschen mit ihren Kindern und Haustieren erwacht in ihren Wohnwagen auf einem grünen Feld mit blauen Himmel. Zunächst glauben sie an eine Entführung, aber was soll diese bezwecken und wo sind die Entführer. Als sie merken, dass das grüne Feld unendlich ist und sich außer ihnen kein weiteres Lebewesen dort befindet, beginnt ihre Existenz zu zerfallen.
Mich hat das Szenario zunächst sehr an Stephen King erinnert, oft wird der schwedische Autor jedenfalls mit ihm verglichen, denn auch ihm geht es nicht um das neu erschaffende Umfeld sondern um die Entwicklung der Figuren unter extremen Umständen. Lindqvist verlässt aber bei diesem Werk stärker die reale Welt als in seinen anderen Arbeiten und bis zuletzt bleiben die Umstände ungeklärt. Dieses Buch ist allerdings ein erster Teil einer Reihe mit dem Titel Platserna (schwedisch für Raum/Gebiet/Ort), ich weiß aber nicht, ob es mit den Figuren aus diesem Werk noch weitergeht. Was ich aus der schwedischen Beschreibung des zweiten Teils herausgelesen habe (es gibt leider keine Englische und ich kann nur sehr wenig Schwedisch und halt Google Translate...), geht es erstmal um ganz andere Dinge.
Mich haben die Geschichten der Personen, wir bekommen sogar die Sichtweise eines Hundes geboten, merkwürdig fasziniert und teilweise mit Grauen zurückgelassen, auch wenn ich mich immer noch frage, was mir der Autor mit diesem Roman erzählen möchte. Ich kann auch sehr gut verstehen, wenn viele Rezensenten es zu rätselhaft, die Charaktere zu kalt oder es sogar langweilig finden. Ich fand es aber so ungewöhnlich und abseits der sonstigen Unterhaltungsliteratur und damit so interessant, dass ich die 16stündige ungekürzte Lesung doch sehr schnell geschafft habe. Ich hoffe der zweite Teil wird auch noch ins Deutsche übersetzt.
Der Sprecher Reinhard Kuhnert, für mich unbekannt, hat mir dabei sehr gut gefallen.
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