Quote:
Originally Posted by Gudy
Cantrells Finding Shelter ist einige Jahre älter als Runaway Train und macht zumindest lektoratsseitig einiges besser. Leider liest sich diese Geschichte über einen geschiedenen und entsprechend zynischen Redaktionsleiter und eine umwerfend attraktive, wohlhabende aber physisch misshandelte und trotzdem lebensfrohe Unternehmerin noch mehr wie eine klassische Romance als das sonst bei Cantrell der Fall ist.
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Ganz ähnliches ist auch über Jay Cantrells
Civility zu sagen, nur dass die Hauptfiguren hier zwei ärmere Frauen (mit jeweils einer Tochter) und ein wohlhabender Mann sind, wobei letzterer versucht, den von seinem Vater geerbten Mafia-Konzern auf möglichst friedliche und legale Weise zu führen (und damit insbesondere bei den Strafverfolgungsbehörden nicht immer auf Anklang stößt). Was mich als Leser in diesem Fall trotz der offensichtlichen Schwächen bei Charakteren, Handlung und Erzählweise bei der Stange hielt, waren die ethisch-moralischen Konflikte und wie der Hauptcharakter diese anging.
Über's Wochenende habe ich dann noch mit
Death and a Life in Emerald Cove vom selben Autor angefangen - diesmal keine
Romance sondern ein Polizei-Krimidrama mit lebendigen Charakteren, Humor und hohem Unterhaltungswert, das gute Chancen hat, eine meiner Lieblingsgeschichten dieses Jahres zu werden, wenn es bis zum Ende so stark weitergeht wie bisher.