Lese-Weltreise
Japan: Wenn der Wind singt (The Rat #1) by Haruki Murakami (Literatur, 4*)
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Wenn der Wind singt, Haruki Murakamis Debüt, folgt einem namenlosen 21-jährigen Studenten, der die Semesterferien (und damit den August 1970) in seinem kleinen Heimatort verbringt. Die Zeit vertreibt er sich mit seinem besten Freund, genannt »Ratte«, einem Mädchen mit vier Fingern an der linken Hand und einem Barkeeper.
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Dieses Erstlingswerk Murakamis, erschienen 1979, ist erst vor ein paar Jahren erstmals außerhalb Japans veröffentlicht worden. Es besitzt ein Vorwort Murakamis indem er die Entstehung beschreibt und was besonders ist, wie er zu seinem eigenen Stil kam. Nur kurz, der Autor hat das Buch auf Englisch verfasst und weil er zu diesem Zeitpunkt nur ein begrenztes Vokabular hatte, es in einfachen, meist kurzen Sätzen verfasst. Dieses Rohwerk hat er dann ins Japanische, nicht unbedingt wörtlich übersetzt, was seinen einfachen, aber besonderen Stil ergab.
Ich mag Murakami sehr gerne lesen, er beschreibt das Alltägliche manchmal ganz Banale auf wundersame Weise. Erst das Ganze ergibt dann eine höhere Komplexität.
Ich würde dieses erste Buch nicht unbedingt einen Murakami Neuling empfehlen, hier finden sich mehr Ansätze zu seinem späteren Werk und es ist eine eher schlichte Erzählung, die vielleicht manchem inhaltlich zu wenig bietet. Mir hat sie trotzdem gefallen.
Gelesen wurde das ungekürzte Hörbuch von David Nathan, wahrscheinlich mein Lieblingssprecher, wenn ich mich auf jemanden festlegen müsste. Er passt hier sehr gut zur nüchternen Erzählweise des Protagonisten und seinem feinen Humor.