Quote:
Originally Posted by Gudy
Recht gut gefallen hat mir auch Encephalopath von Steve Jordan. Angesiedelt in einer aus einem einzigen großen Wolkenkratzer bestehenden Stadt wenige Jahrzehnte vor der Singularity und besetzt mit Charakteren, die ein wenig zu farblos und clichébehaftet daherkommen, ist die Erzählung trotzdem spannend und liest sich flüssig. Die Wendungen sind mehr oder minder überraschend aber nie unglaubwürdig, und die Interaktionen zwischen den Charakteren sind stimmig. Lediglich der mehrere Jahrhunderte später angesiedelte Epilog, so interessant er auch war, mochte nicht so recht zum Rest der Geschichte passen.
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Hmm, zeichnet sich da ein Muster ab? Über
Evoguía vom selben Autor könnte ich ganz ähnliches schreiben: Charaktere etwas blass, Erzählung flüssig, Handlung plausibel und spannend, und der Epilog irgendwie total daneben. Hinzu kommt diesmal noch, dass das Buch zu lang ist: immer wieder gibt es Passagen, die gar nicht oder zumindest nicht in der vorliegenden Länge notwendig gewesen wären. Hier hätte ein wenig Straffung gut getan.
Dabei ist der Handlungsansatz über Menschen, die über meditative Praktiken ungewöhnliche Fähigkeiten entwickeln, wenn auch nicht neu, dann aber immerhin frisch erzählt. Bisweilen hätte ich mir zwar gewünscht, dass Steve Jordan mehr bei Science Fiction bliebe und weniger Richtung Science Fantasy abdriften möge, aber das ist eher meinem Geschmack als den logischen Erfordernissen der Geschichte geschuldet.
Da ich noch bis zum Ausstieg zwei Stationen im Zug hatte, habe ich heute morgen gleich mit Jordans
Factory Orbit angefangen. Der Prolog war leider langatmig und uninteressant, daher hoffe ich, dass das noch besser wird.