Ludwig Thoma (21. Januar 1867 in Oberammergau — 26. August 1921 in Tegernsee) war ein deutscher Schriftsteller, der durch seine ebenso realistischen wie satirischen Schilderungen des bayerischen Alltags und der politischen Geschehnisse seiner Zeit populär wurde. (aus Wikipedia)
Der Wittiber. Roman. 1911 erschienen bei Langen in München.
Spoiler:
Ein fünfzigjähriger Bauer wird Witwer. Eines Nachts im Rausch schläft er bei der jungen Magd. Obwohl er nicht daran denkt, sie zu heiraten oder auch nur ein Verhältnis mit ihr zu haben, will er dem Drängenseiner Tochter nicht nachgeben und sie auf der Stelle entlassen. Er will zeigen, daß er noch Herr auf seinem Hof ist. Nach der Heirat der Tochter bessert sich die feindselige Stimmung im Hause nicht. Der Bauer fühlt sich noch zu jung, um dem Sohn das Anwesen zu übergeben. Er gerät mit ihm in Streit und weist ihm schließlich die Tür. Als er die im Zorn getane Äußerung zurücknehmen will, ist es zu spät. Der Sohn hat in seiner Verzweiflung die Magd erhängt. Mit der Unerbittlichkeit der antiken Tragödie waltet das Schicksal in diesem Roman. Die kraftvolle Geradlinigkeit des bäuerlichen Denkens und Fühlens ist der Kompliziertheit der Situation nicht gewachsen. In den meisterhaften Dialektdialogen, die einen großen Teil des Buches einnehmen, charakterisieren die Personen sich selbst. Der hochdeutsche Text hat die sparsame Eindringlichkeit eines Holzschnittes. Thoma hat diese Geschlossenheit in seinem letzten Bauernroman Der Ruepp (1922) nicht wieder erreicht. Außerdem ist der Titelheld, ein arbeitsscheuer, großsprecherischer Bauer, der seinen Hof ruiniert, eine weit weniger sympathische Gestalt als der Wittiber. W. Schmähling in: Wilpert; Lexikon der Weltliteratur.
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