Morgan Howells King's Property, der erste Teil seiner Orc Queen-Trilogie, schrammt nur knapp an einer Leseempfehlung vorbei. Die Geschichte einer jungen Frau, die als Koch- (und Bett-)-Sklavin der königlichen Armee zwangsverpflichtet wird und sich von den Menschen ab- und den als Schocktruppen verwendeten Orks zuwendet, ist spannend und flüssig erzählt und macht, was so viele Fantasy-Geschichten nur unzureichend tun: Krieg in seiner ganzen Brutalität darstellen, auch und insbesondere was zivile Opfer anbelangt, und trotzdem ein wunderbar lesbares Buch zu bleiben.
Allein, die Sache hat einen riesengroßen Haken - gerade die Hauptfigur ist so unrealistisch kompetent und trotz kleinerer Fehlschäge allumfassend fähig dargestellt, dass sie als Identifikationsfigur nichts taugt und auch sonst die sonst ungetrübte Lesefreude gründlich verdirbt.
Ich bin trotzdem versucht, mir den zweiten Teil zuzulegen, werde aber Abstand davon nehmen. Den Kritiken zufolge ist der dritte Teil mit Abstand der schlechteste, und wenn der erste Teil nicht furchtbar untypisch ist (und meistens sind erste Teile das in dieser Hinsicht meiner Erfahrung nach nicht), dann gibt es wieder einen Beinahe-Cliffhanger. Und das macht mir dann auch keinen Spaß.
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