Neil Gaiman: The Ocean at the End of the Lane
Ich bin mal wieder im Rückstand mit meinen Kommentaren, aber wenigstens habe ich jetzt ein paar freie Tage, um aufzuholen.
Gaimans Ozean am Ende der Straße beginnt ganz konventionell mit einem Mann mittleren Alters, der in seinen Heimatort zurückkommt und beginnt, sich an seine Kindheit zu erinnern. An eine ganz spezielle Episode in seiner Kindheit, um es genau zu sagen. Alles fängt an seinem 7. Geburtstag an, als er ein schwarzes Kätzchen geschenkt bekommt, das nur wenige Wochen später von einem traurigen Schicksal ereilt wird. Dann begeht ein Unbekannter Selbstmord im gestohlenen Auto seines Vaters und die merkwürdigen Ereignisse beginnen sich zu häufen.
Ich weiß nicht, warum mir beim ersten Lesen nicht aufgefallen ist, was für eine gruselige Geschichte Gaiman hier erzählt. Sein junger Protagonist hat nichts zu lachen: Niemand kommt zu seiner 7. Geburtstagsparty und ich sage mal, in einem amerikanischen Buch wäre es so ziemlich unmöglich, dass gleich zu Beginn ein Kätzchen zu Tode kommt.

Sehr britisch, das alles. Und dann ist da noch das Mädchen Lettie Hempstock, 11 Jahre alt, aber mit der Erfahrung von jemandem, der mindestens hundertmal so lange gelebt hat. Gaimans Geschichten entfalten außerdem eine neue Dimension, wenn der Autor sie selbst vorliest. Ein fantastisches Hörbuch, das ich sicher nicht zum letzten Mal gehört habe.
Buch und Sprecher: 5 Sterne
Challenge: GB (British Fantasy Awards, 2014 nominiert für den Robert Holdstock Award)