Nach
"Blondes Gift" (1912) ein weiterer pseudomoralischer Kolportage-Schmöker des erfolgreichen Verlegersohnes, der seine Werke im eigenen Verlag erscheinen ließ. - Man betrachte sein Verlagslogo (auf der Titelseite im eBook und unten)! Hier muss einer schon mit seinem Signet moralischen Eindruck schinden ...
Und so heißt es im Vorwort (weihevoll "Zum Geleit" genannt):
Quote:
Warne, klage an! Warne die Gefährdeten, unzählige junge Mädchenblüten, die an des Mannes Gifthauch zu verdorren drohen. Klage sie an, die Skrupellosen, die mit den überlegenen Waffen des Geistes, mit Erfahrung und List gegen hingebende Liebe, gläubige Schwäche des reinen Weibes kämpfen. Stelle sie an den Pranger, die Hochmütigen, die ohne Mitleid die Gestrauchelten verdammend sich doch nur selbst richten. Laß deinen Ruf weit hinausdringen, den Schrei nach verstehender, verzeihender, tatwilliger Liebe, die ja von allem Köstlichen in Menschenbrust das Köstlichste ist.
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... so habe es ihm seine innere Stimme eingegeben ... behauptet der Verfasser. - Dass er sich am Ende dieses Vorworts auch noch auf Nietzsche beruft, zeigt, wie verfügbar die Worte des Unbequemen längst geworden sind.
Schaut halt selbst!
Das Coverbild entstammt einer Postkarte der 20er Jahre und zeigt das "Leben und Treiben im Seidensaal" des Café Schottenhaml am Tiergarten in Berlin; die Originalzeichnung dazu hatte Martin Frost geliefert, der bis zum Ersten Weltkrieg vorwiegend als Schlachtenmaler in Erscheinung getreten war. Täusche ich mich, oder gibt es davon Anzeichen auch in diesem "zivilen" Bild?
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