Thomas Greanias' Raising Atlantis ist so derartig clichébeladen, dass es schon fast als seine eigene satirische Kritik duchgehen kann. Schon die erste Szene macht klar: Umweltschützer sind naiv-nervige Sesselpupser, die sich überall einmischen, und die US-Armee macht, was sie will, weil sie schließlich aus richtigen Kerlen besteht, die auch am Südpol trotz Umweltschutzzone und -70 Grad in den Schnee pinkeln. Dazu kommt dann noch ein Indiana-Jones-Verschnitt ohne Charme und Selbstvertrauen, aber dafür mit Verlustängsten und einer kaputten Kindheit, dessen Ziehvater natürlich besagte Mission der US-Armee leitet. Und... ja, und eine ehemalige Nonne, die mit besagtem Archäologen eine Liebesaffäre (aber ohne Sex) hatte und die vom Papst persönlich in das Krisengebiet geschickt wird. Die Russen sind neurotische Versager. Und die UNO ist von Moslems unterwandert, die entweder mordende, vergewaltigende, folternde Tiere oder charmante Psychopathen sind.
Dann sollen wir noch schnell glauben, dass eine außerirdische Maschine in der Lage wäre, in wenigen Stunden mehrere Kubikkilometer Eis zu schmelzen, ohne dass die dabei entstehende Hitze sämtliches Leben im Umkreis rösten (oder im entstehenden Dampf garen) würde, und dass sich als Reaktion auf die daraus resultierende Massenverschiebung die Erdkruste innerhalb weniger Wochen(!) so bewegt, dass die USA unter dem Nordpol und Antarktika in den Subtropen zu liegen kommt. Ach ja, und die Katastrophe wird abgewendet, indem in besagte außerirdische Maschine, die wahrscheinlich bereits mehrere hunderttausend Jahre auf unserem Planeten sitzt und nachweislich das letzte Mal vor elftausend Jahren aktiv war, das Kreuzigungsdatum Jesu eingegeben wird.
Kann man sich gar nicht ausdenken, so etwas. Es sei denn, man heißt Thomas Greanias, offensichtlich. *kopfschüttel*
Das nächste, bitte!
Last edited by Gudy; 11-14-2016 at 03:28 PM.
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