Peter F. Hamilton: Great North Road
So, nun habe ich endlich eine "Bildungslücke" geschlossen und einen Roman von Peter F. Hamilton gelesen, den ich bisher nur von ein paar Kurzgeschichten her kannte. Rein vom Umfang her könnte ich auch sagen, ich habe eine Trilogie gelesen, denn die meisten Autoren hätten vermutlich drei Bände daraus gemacht.

Die Printausgabe ist 951 Seiten "schwer" und das Hörbuch beachtliche 36 Stunden lang. Da ich den Sommer über etwas weniger gehört habe, hat es eine Weile gedauert, bis ich damit durch war, ich möchte aber gleich vorausschicken, dass es nicht daran gelegen hat, dass das Buch Längen hatte.
Great North Road spielt im Jahr 2143 in einer Zukunft, in der die Erde mit diversen außerirdischen Planeten über "Portale" verbunden ist, durch die man direkt von Welt zu Welt reisen kann. Die Geschichte beginnt, als an Neujahr ein Mitglied der mächtigen und reichen Familie North in Newcastle ermordet aus dem Tyne gefischt wird. Die Art, wie der Mann zu Tode gekommen ist, ist äußerst unschön und es ist der Polizei nur ein ähnlicher Fall bekannt, nämlich von einem Massaker 20 Jahre zuvor auf dem Planeten St. Libra, bei dem sich ebenfalls ein North unter den Opfern befand. Damals wurde eine Frau namens Angela Tramelo des Mordes angeklagt und verurteilt, sie sitzt seither in Haft und kann es diesmal nicht gewesen sein. Tramelo hat immer wieder ihre Unschuld beteuert und den Mord auf ein Monster geschoben, das nur sie allein gesehen hat. Nach dem neuen Verbrechen schenkt man ihr nun doch etwas mehr Glauben, was das Monster angeht: Sie wird Teil einer Expedition nach St. Libra, wo sie vielleicht endlich ihre Unschuld beweisen kann.
Ich muss sagen, dass dieses Buch mir von Anfang an gefallen hat. Welcher Autor kommt schon auf die Idee, dass Newcastle in der nahen Zukunft eine bedeutende Rolle spielen könnte und lässt seine Geschichte mitten im Winter bei Eis und Schnee dort beginnen? Wie cool ist das? Die Mischung von Science Fiction und Krimi fand ich hier sehr gelungen, allerdings dauert es eine Weile, bis sich herauskristallisiert, wer der eigentliche "Held" des Romans ist, da dieser sehr breit angelegt ist. Wie gesagt, man hätte problemlos eine Trilogie daraus machen können.
Der Sprecher hat mir bei diesem Hörbuch gut gefallen; bei dieser Länge hätte es mich vermutlich irgendwann genervt, wenn er versucht hätte, ein Ein-Mann-Hörspiel daraus zu machen. Ich würde auf jeden Fall wieder etwas von ihm hören.
Buch und Sprecher (Toby Longworth): 4 Sterne
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