M. C. Beaton: Agatha Raisin and the Quiche of Death
Dies ist der Auftakt zu einer inzwischen ziemlich langen Reihe von britischen Cosies über eine nicht immer sympathische Lady fortgeschrittenen Alters, in deren Umgebung sich die merkwürdigen Todesfälle häufen.

In diesem ersten Band beschließt die Heldin, vorzeitig in den Ruhestand zu treten, ihr Londoner Stadtleben aufzugeben und aufs Land zu ziehen. Dort ist es ruhig und beschaulich - oder? Die Kleinstadtidylle erweist sich jedoch bald als nicht wirklich idyllisch, was aber auch an Agatha selbst liegt: Um sich in ihrer neuen Heimat einzuführen, nimmt sie an einem Backwettbewerb teil, was in ihrem Fall keine besonders gute Idee ist, da sie weder backen noch kochen kann. Stattdessen fährt sie nach London und kauft dort bei ihrem bevorzugten Feinkosthändler eine Quiche, die sie als ihre eigene ausgibt. Und damit beginnen die Kalamitäten für Ms Raisin.
Man braucht eine Weile, um mit Agatha warm zu werden, und ich weiß nicht, ob sie mir am Ende des Buches schon wirklich sympathisch geworden ist. Sie ist ein wenig zu sehr von sich selbst überzeugt, sie raucht und man hat bisweilen den Eindruck, die Welt müsse sich um sie drehen. Was selbige natürlich verweigert, und da wird das Buch wieder höchst amüsant. Zum Beispiel als sie sich erbietet, einem älteren Ehepaar zu einem Ausflug in die Umgebung zu verhelfen. Sie möchte ihren guten Willen in der Gemeinde zeigen, was löblich ist, merkt jedoch sehr bald, warum niemand anders den Job übernehmen wollte. Sehr vergnüglich für den Leser, weniger für die Heldin. Im Großen und Ganzen fand ich es auch positiv, dass keine Romanze im Vordergrund steht (ja, ich bin schrecklich unromantisch), schauen wir also mal, wie sich die Beziehung zu ihrem Nachbarn weiter entwickeln wird. Grundsätzlich mag ich Antiheld(inn)en.
Challenge: GB (Auf dem Lande), (knapp) 4 Sterne