Es gibt meines Erachtens - nicht nur auf die Kleist-Ausgaben bezogen - ein gewichtiges Argument, Klassiker in der aktuellen neuen ("amtlichen") Rechtschreibung zu verlegen: Es ist inzwischen eine ganze Generation potentieller Leser nach dieser Schreibung erzogen worden.
Ich selbst bekomme zwar gelegentlich Bauchkrämpfe, wenn ich "potenziell" oder "behände" lese, und ich werde alte (gute) Ausgaben nicht aus meinen Regalen nehmen oder aus meinem Calibre löschen, aber die Uhr wird sich nicht rückwärts drehen. Ich werde mich trotz meines Alters noch daran gewöhnen.
Ganz schlimme Krämpfe bekomme ich jedoch, wenn ich Klassiker "in gemäßigter neuer Rechtschreibung" bekomme. Nicht Fisch, nicht Fleisch. Welche Art der Schreibung der Herausgeber auch wählt: Er sollte konsequent bleiben.
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