"Die Fahrten Thiodolfs des Isländers. Ein Ritterroman von Friedrich Baron de La Motte Fouqué" ist 1815 in zwei Bänden erschienen. Es gab in diesem Jahr zwei Ausgaben, eine in Hamburg bei August Campe, und die andere in Wien in der F. Haasschen Buchhandlung (258 & 239 Seiten). Es war mir nicht ersichtlich, welche der beiden als "Erstausgabe" anzusprechen ist. Dass die Wiener Ausgabe keinen Raubdruck darstellt, geht aus der Tatsache hervor, dass Fouqué, auch zusammen mit seiner Frau Caroline, mit diesem Verlag schon bei anderen Produkten zusammen gearbeitet hat.
Die beiden Ausgaben unterscheiden sich beträchtlich in Orthographie und Lautstand. Die Entscheidung für die Wiener Ausgabe ergab sich aus reinen Sachzwängen; die GoogleBooks-OCR waren insgesamt bei dieser Ausgabe brauchbarer, auch wenn des Öfteren bei schwierigen Stellen - und sie waren zahlreich - auf die Hamburger Ausgabe zurückgegriffen werden musste.
Vom literarischen Wert her würde ich diesen Ritterroman hinter
"Der Zauberring" an die zweite Stelle seines Romanschaffens setzen. Fouqué wird ja bisweilen - nicht ganz zu unrecht - vorgeworfen, dass er seinen Helden ohne jegliche epische Ironie gegenüberstehe. Beim "Thiodolf" kann man das nun nicht sagen; im Gegenteil verursacht dieser isländische Held in der Mittelmeerwelt eine ganze Reihe komischer Situationen. Es kracht dabei trotzdem ganz schön, und Blut fließt wie bei den Breitwand-Fantasy-Schinken von Joe Abercrombie.
Text, wie gesagt: aus der GoogleBooks-Korrektur-Werkstatt.
Cover: das erste Frontispiz der Wiener Ausgabe; das zweite, des zweiten Bandes, erscheint im eBook an der betreffenden Stelle.
Als
Schrift wurde in diesem besonderen Falle die Caladea eingebettet.
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