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Die Faktenlage: An seinem eigenen Buch verdient ein Autor bestenfalls zehn Prozent, die übrigen 90 Prozent der Einnahmen teilen sich Buchhandel und Verlage. Das Einkommen von Buchhändlern und von Verlagsmitarbeitern ist ungefähr doppelt so hoch wie das jährliche Durchschnittseinkommen eines Schriftstellers – laut Künstlersozialkasse beträgt es nur gut 13000 Euro jährlich, vor Steuerabzug wohlgemerkt.
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Das der bestenfalls zehn Prozent verdient ist aber absolut nicht neu. Das hat auch schon Erich Kästner mal in einem Intweview gesagt.
Ich vermute/hoffe, das die Buchhändler und Verlagsmitarbeiter damals besser verdient haben als heute. - Klar, war das damals auch verhältnismäßig bescheiden. Aber das war bei allen so. Heute rutschen aber viele Berufe gegenüber eigentlich gleichwertigen Berufen immer weiter nach hinten ab.
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Originally Posted by pynch
Sicher, in solchen Extremfällen wäre das sicherlich berechtigt.
Aber die Verlage wissen schon, warum sie solche Co-Autorschaften eigentlich nicht so gern auf dem Titel haben wollen. Das beschädigt schließlich auch das Image des genialisch aus sich selbst heraus schöpfenden Autors (was ganz grundsätzlich schon lange Unfug ist).
Einen ähnlichen Fall gab es ja kürzlich mit dem Tagebuch von Anne Frank, auf dem eben nicht die letzten Jahrzehnte »überarbeitet von ihrem Vater« draufstand, weil man Wert auf das ganz, ganz Authentische legte, doch jetzt plötzlich nach dem Ablauf der Schutzfrist seine Co-Autorschaft behauptet wird.
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Wobei schon Jahrzehnte bekann ist, dass der Vater aus den 2 Fassungen Annes eine dritte zusammengestellt hat. Einmal, weil Annes eigene Überarbeitung durch die Verhaftung unvollständig geblieben ist. Und weil er bestimmte Themen nicht im vollen Umfang öffentlich werden lassen wollte. Die Konflikte Annes mit der Mutter, und Details aus der Beziehung zu Peter. Dafür hat er entschieden für die eigene Familie nicht die von Anne vorgesehenen Aliasnamen zu verwenden.