The Halloween Tree von Ray Bradbury
Bradbury und ich sind nicht wirklich große Freunde, ich kann ihn nicht in hohen Dosen am Stück lesen, aber diese Geschichte hat definitiv Charme. Die Hauptrolle spielt der Halloween-Baum, so was ähnliches wie ein Weihnachtsbaum, aber mit entsprechender Dekoration.

Der Baum hat natürlich magische Kräfte und transportiert 8 Jungen in die Vergangenheit - vom alten Ägypten bis zur Kathedrale Notre-Dame in Paris.
Obwohl Bradburys Sprache dem einen oder anderen zu poetisch sein könnte, dient sie hier jedoch der Geschichte und schafft eine ganz besondere Atmosphäre. Manchmal ist es ein bisschen gruselig, aber nur ein bisschen.
Ich habe das ungekürzte Hörbuch gehört, das von Bronson Pinchot gelesen wird. Die Auswahl des Sprechers kann man hier nur als "perfekt" bezeichnen.
(Lebensalter-Challenge, 1972, 4 Sterne)
The Curiosity Cabinet von Catherine Czerkawska
Mit diesem Buch habe ich mich einmal mehr aus meiner "Komfortzone" herausgewagt. Eigentlich liegen mir Liebesgeschichten nicht besonders, es sei denn, sie haben eben etwas Besonderes. Wie dieses Buch der schottischen Autorin Catherine Czerkawska.
Zunächst fängt alles ganz banal an. Alys, eine junge geschiedene Frau aus Edinburgh, macht auf einer kleinen Hebriden-Insel Urlaub, die sie noch aus den Ferien ihrer Kindheit kennt. Dort trifft den nun erwachsenen Donal wieder, den Spielgefährten ihres Bruders von einst.
So weit, so banal. Nach diesem konventionellen Anfang wird der Leser jedoch in eine zweite Geschichte "geworfen", diese spielt im 17. Jahrhundert, als Henrietta, eine junge Frau, die auf dem Weg nach Edinburgh zu Verwandten ist, auf eben jene Insel entführt wird. Die Motive dafür bleiben zunächst im Dunkeln. Manus McNeill, der Herr der Insel, will nichts über seine Beweggründe verraten.
Beide Handlungsstränge laufen am Ende (natürlich) zusammen, verbunden sind sie durch ein Kuriositätenkabinett, das in beiden Geschichten eine Rolle spielt.
Mir hat dieses Buch einfach nur gut gefallen. Das Setting ist großartig und die Figuren lebendig und dreidimensional. Nicht zuletzt hat die Sprecherin des Hörbuchs, Carolyn Bonnyman, viel dazu beigetragen; es war interessant, die gälischen Sätze vorgelesen zu bekommen, das hört sich doch ganz anders an, als es geschrieben wird. Ich habe das Buch genau wie
Macbeth zugleich gelesen und mir vorlesen lassen.
(Lebensalter-Challenge, 2005, 5 Sterne)