Bellwether von Connie Willis
Dieser kurze Roman ist auf den ersten Blick wohl das, was man im englischen Sprachraum als "fluff" bezeichnen würde: eine Geschichte, die zwar Spaß macht, aber nicht allzu viel Tiefgang hat. Auf den zweiten Blick erscheint diese Einschätzung allerdings etwas fragwürdig.
Es geht hier um eine Wissenschaftlerin, deren Arbeit in einer High-Tech-Firma darin besteht, die Entstehung von Modeerscheinungen zu untersuchen und wie man diese zum eigenen Vorteil ausnutzen kann. Per Zufall lernt sie den Chaos-Forscher Bennett O'Reilly kennen, der ebenfalls in ihrer Firma arbeitet, und zusammen arbeiten sie schließlich an einem Projekt, das mit Schafen zu tun hat.
Modeerscheinungen sind komplexe Systeme und unterliegen der Chaos-Theorie, außerdem beinhalten sie oft einen Leithammel, dem alle anderen folgen und der jeweiligen Mode zum Erfolg verhelfen. Wobei wir wieder bei den Schafen wären, was auch den Titel des Buches erklärt.
Die Geschichte habe ich vor einigen Jahren schon als Taschenbuch gelesen, aber mir war entfallen, wie viel Spaß sie macht. Connie Willis' Humor hat mir schon immer gefallen, und Bellwether ist ein gutes Beispiel dafür. Das Hörbuch wurde von Kate Reading gelesen, die ihrem Namen alle Ehre macht.
(Lebensalter-Challenge, 1996, 4 Sterne)
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